Im Bereich «vorausdenken und informieren» informiert die RZU ihre Mitglieder proaktiv und regelmässig über relevante politische und planerische Diskussionen und Trends. Zu diesem Tätigkeitsbereich gehört die jährliche öffentliche Veranstaltung zu Grundsatzthemen der räumlichen Entwicklung, die Plattform Raumentwicklung Zürich und Umgebung, die Strategieklausur des RZU-Vorstands und die jährliche Weiterbildungsveranstaltung für RZU-Mitglieder. Im Auftrag der Mitglieder behandelt die RZU-Geschäftsstelle auch Dossier-Themen. Die aktuellen Themen entstammen dem Jahresprogramm und dem Mehrjahresprogramm 2019–23, die im Mitgliederkreis bestimmt worden sind. Diese Themen werden auch in das Modellvorhaben «Strategie RZU-Gebiet 2050» einfliessen.
Modellvorhaben Nachhaltige Entwicklung 2020–2024
Strategie RZU-Gebiet 2050
Das Jahr 2050 im Blick: der Planungsdachverband RZU und seine Mitglieder führen den Prozess «Strategie RZU-Gebiet 2050» durch. Im Prozess soll eine integrale, verbandsintern breit abgestützte Strategie für das RZU-Gebiet bis ins Jahr 2050 entstehen.
Die Strategie «RZU-Gebiet 2050» soll den Mitgliedern Orientierung vermitteln, zum Beispiel beim planerischen Umgang mit Megatrends wie der Digitalisierung, bei der Aktualisierung der Richtpläne oder bei der Planung von Infrastrukturen. Die Erkenntnisse sollen aber auch kurzfristig umgesetzt werden, zum Beispiel über Pilotprojekte in den Bereichen Mobilität oder Freiraumplanung. Und: Im Strategieprozess werden Möglichkeiten für innovative und praxisrelevante Verfahren aufgezeigt und getestet, denn diese werden für den Umgang mit aktuellen Herausforderungen wie etwa Innenentwicklung, Wachstum und Klimaanpassung gebraucht. Für all dies gilt: über die Zukunft nachdenken, um Handlungsfähigkeit für heute und morgen zu gewinnen.
Das Gebiet des Planungsdachverbands RZU bildet den funktional und räumlich eng verflochtenen Kern des Zürcher Metropolitanraums. Die zukünftige Entwicklung im RZU-Gebiet wird durch anhaltendes Wachstum, Innenentwicklung und verschiedene weitere Entwicklungstrends wie etwa Digitalisierung, soziodemografischer Wandel, Klimawandel und Strukturwandel in der Landwirtschaft geprägt werden. Vor diesem Hintergrund hat der RZU-Vorstand 2019 auf Antrag der Präsidenten der Mitgliedsregionen beschlossen, dass die RZU zusammen mit ihren Mitgliedern einen Strategieprozess durchführen soll.
Der Strategieprozess wird als Modellvorhaben «Nachhaltige Raumentwicklung 2020–2024» vom Bund unterstützt. Die RZU-Mitglieder werden eng in
diesen Prozess eingebunden. Für sie besteht die Gelegenheit,
Fragestellungen, Themen und Anliegen in einem aussergewöhnlichen
Setting einzubringen und zusammen mit einem erweiterten Kreis von
Fachleuten vertieft zu behandeln.
Prozessleitung: Angelus Eisinger, Maren Peter und Marc Zaugg Stern (Geschäftstelle RZU) unterstützt durch Frank Argast (Co-Leiter Raumentwicklung & Planung, Amt für Städtebau, Stadt Zürich) und Urs Meier (Partner, Planpartner AG und Regionalplaner ZPZ)
Prozessteuerung: (alphabet. geordnet): Wilhelm Natrup (Kantonsplaner, Chef Amt für Raumentwicklung des Kantons Zürich), André Odermatt (Vizepräsident RZU, Stadtrat von Zürich, Vorsteher Hochbaudepartement), Delphine Rime (wissenschaftliche Mitarbeiterin, eidg. Staatssekretariat für Wirtschaft SECO), Gaudenz Schwitter (Präsident Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil (ZPP), Gemeindepräsident Herrliberg) und Max Walter (Präsident RZU, Gemeinderat Regensdorf)
Impulsprojekt
Räumlich-differenzierte Auswirkungen des automatisierten Fahrens
Das Projekt, das die RZU zusammen mit der TU Wien und Austriatech durchführt, konzentriert sich auf die Auswirkungen des automatisierten Fahrens (aF) in der sogenannten «Übergangsphase», in der das aF voraussichtlich auf einzelne Abschnitte des Strassennetzes mit tiefer Komplexität und geringem Risikograd begrenzt sein wird, die sich abhängig von der technologischen Reife vergrössern. Die differenzierte Betrachtung der Auswirkungen in der Übergangszeit soll den RZU-Mitgliedern wertvolle Erkenntnisse für die Raum- und Verkehrspolitik liefern und die Erreichung bestehender raumplanerischer Zielsetzungen im RZU-Gebiet unterstützen. Das Projekt wird finanziell unterstützt durch das Bundesamt für Strassen ASTRA, das Amt für Mobilität des Kantons Zürich sowie das Tiefbauamt der Stadt Zürich.
Öffentliche Veranstaltung zu Grundsatzthemen der Raumentwicklung
Öffentliche Veranstaltung zum Thema «Strategie Plus Zürich 2050: die Umsetzung beginnt» (2024)
Einmal im Jahr führt die RZU eine öffentliche Veranstaltung zu Grundsatzfragen im Bereich der Raumentwicklung durch. Diese findet jeweils im Anschluss an die Herbstdelegiertenversammlung statt. Das Thema «Strategie Plus Zürich 2050: die Umsetzung beginnt» steht im Zentrum der nächsten Veranstaltung vom 21. November 2024. An der Veranstaltung wird die Webseite und das schmale Printprodukt zur Strategie präsentiert. Zudem werden die Schwerpunkte in den Bereichen Wohnen, Mobilität und Landschaft vorgestellt, mit denen der RZU-Vorstand in die Umsetzungsphase einsteigen will.
RZU-Plattform Raumentwicklung Zürich und Umgebung
Plattform Raumentwicklung zum Impulsprojekt Räumlich-differenzierte Auswirkungen des automatisierten Fahrens (2023)
Die halbjährlich stattfindende
«RZU-Plattform Raumentwicklung Zürich und Umgebung» dient dazu,
aktuelle Debatten und innovative Projekte aus dem Bereich
Raumentwicklung zuhanden des RZU-Vorstands aufzubereiten. Zudem soll
der Vorstand mit externen Fachleuten aus der räumlichen Planung, die
für das jeweilige Thema einen spezifischen Erfahrungshintergrund
mitbringen, zusammengebracht werden.
An der Plattform-Sitzung
vom 11. Mai 2023 wurden die Erkenntnisse aus dem Impulsprojekt «Räumlich-differenzierte Auswirkungen des automatisierten Fahrens» behandelt.
Strategieklausur des RZU-Vorstands
Strategieklausur 2021 zum Vorschlag «Regionen und funktionale Räume im Kanton
Zürich» des Verbands der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich (GPV)
An
der jährlichen Strategieklausur diskutiert der Vorstand Themen, die
für die RZU und für das RZU-Gebiet entwicklungsstrategisch relevant
sind, zusammen mit externen Expertinnen und Experten. Im Zentrum der
letzten Strategieklausur vom 8. Juli 2021 stand der Vorschlag «Regionen und funktionale Räume im Kanton Zürich», den der Verband der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich (GPV) im Jahr 2020 in die Vernehmlassung gegeben hat. Die Erkenntnisse aus diesem Workshop mit dem RZU-Vorstand werden in einer Aktennotiz zuhanden des RZU-Mitgliederkreises zusammengefasst.
Jährliche Weiterbildungsveranstaltung für RZU-Mitglieder
Weiterbildungsveranstaltung zum Thema «Klimaangepasste Siedlungsentwicklung umsetzen: Ansätze und Beispiele» (2024)
Die RZU führt pro Jahr mindestens eine Weiterbildungsveranstaltung für RZU-Mitglieder durch. Diese finden auch in Form von Exkursionen statt. Alle vier Jahre – zu Beginn einer Legislaturperiode – findet zudem der Einführungskurs in die Raumplanung statt, welcher sich in erster Linie an die neu gewählten Exekutivmitglieder richtet. Die Weiterbildungsveranstaltung vom 19.09.2024 war dem Thema «Klimaangepasste Siedlungsentwicklung umsetzen: Ansätze und Beispiele» gewidmet.
Einführungskurs in die Raumplanung (im ersten Jahr der vierjährigen Legislatur)
Einführungskurs in die Raumplanung für RZU-Mitglieder (2023)
Alle vier Jahre im ersten Jahr der neuen Legislatur führt die RZU einen ganztägigen Einführungskurs in die Raumplanung durch. Die Veranstaltung richtet sich primär an die neu gewählten Behördenmitglieder, die sich in den Regionen, Städten und Gemeinden im RZU-Gebiet sowie in kantonalen oder kommunalen Kommissionen mit der Raum- oder Verkehrsplanung beschäftigen. Mit diesem Angebot möchte die RZU praxisbezogenes Basiswissen zu den Grundsätzen, Aufgaben und Instrumenten der Raumplanung vermitteln und die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Sachbereichen (Siedlung, Landschaft, Verkehr) aufzeigen.
Der letzte Einführungskurs fand am 08.06.2023 statt. Er bestand aus einer Exkursion vom Bahnhof Adliswil zur Hochweid in Kilchberg und aus Referaten zu aktuellen Themen- und Aufgabestellungen der Raumplanung im Grossraum Zürich.
Dossierthema
Mobilität in Zukunft
Die RZU setzt sich mit den Trends im Mobilitätsbereich auseinander und untersucht ihre Auswirkungen auf die räumliche Entwicklung des RZU-Gebiets. Aktuell bearbeitet sie unter anderem die Themen automatisiertes Fahren, urbane Logistik und neue Mobilitätsformen. Die RZU-Mitglieder werden regelmässig über die Erkenntnisse informiert, unter anderem über Veranstaltungen und Publikationen.
Dossierthema
Entwicklungen im Gebiet ausserhalb der Bauzone
Eine vielfältige, qualitativ hochwertige und für die Bevölkerung zugängliche Landschaft ist elementar für die zukünftige Entwicklung des RZU-Gebiets. Die Entwicklung im «Gebiet ausserhalb der Bauzone» wird durch verschiedene Nutzungen geprägt, unter anderem in den Bereichen Landwirtschaft, Wohnen, Deponiewesen, Freizeit oder Natur- und Landschaftsschutz. Der Bundesrat will in der zweiten Etappe der RPG-Revision (RPG-2) das Bauen ausserhalb der Bauzonen neu regeln und den Kantonen künftig einen grösseren Gestaltungsspielraum ermöglichen.
Die RZU und ihre Mitglieder setzen sich gemäss Mehrjahresprogramm 2019–2023 mit den laufenden Entwicklungen und Trends im Gebiet ausserhalb der Bauzone sowie mit den Zielen und Inhalten von «RPG-2» auseinander. Damit tragen sie zum Erfahrungs- und Wissenstransfer und zur Koordination der Anliegen und Positionen innerhalb des Mitgliederkreises bei. Im Rahmen von Expertenworkshops und Dossierbearbeitung wurden bis anhin mögliche neue Perspektiven beim Umgang mit der Landschaft erörtert sowie die Themenbereiche «ökologische Infrastruktur» sowie «geteilter Bodenmarkt» behandelt.
Dossierthema
Qualität in der Innenentwicklung
Im Rahmen der Bearbeitung des Dossiserthemas werden die bestehende Beispielsammlung der RZU zu qualitätsvoller Innenentwicklung ergänzt sowie aktuelle Tendenzen in der Innenentwicklung zuhanden des RZU-Mitgliederkreises ausgewertet.
Schwerpunkt
Mitwirkung und Partizipation
Mitwirkung und Partizipation ist seit Jahren ein wichtiges
Thema bei der RZU. Dies zeigen Formate wie Erfahrungsaustauschtreffen, Dialogprozesse
oder der Strategieprozess RZU-Gebiet 2050.
Im Jahr 2023 hat die RZU einen neuen Schwerpunkt Mitwirkung und Partizipation geschaffen. Dafür baut die RZU Wissen und Erfahrung auf, was erfolgreiche Partizipationsprozesse auszeichnet, wie sie zu planen und umzusetzen und bei welcher Art von Projekten und Prozessen sie einzusetzen sind. Im Schwerpunkt wird sowohl das Zusammenwirken zwischen den Verantwortlichen aus der Politik und den staatlichen Verwaltungen als auch die Mitwirkung und Partizipation von Stakeholdern, Interessengruppen und Bevölkerung behandelt. Die RZU-Mitglieder werden laufend über das Themenfeld, gute Beispiele, Veranstaltungen und Publikationen informiert. Bei Bedarf bietet die RZU Möglichkeiten an, damit sich Gemeinden und Regionen im RZU-Gebiet austauschen und zu konkreten Fragen praxisbezogen weiterentwickeln können.
Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «vorausdenken und informieren»
«Zürich
als Wohnregion denken und entwickeln» (2015–2018)
Der Expertenbericht «Zürich als Wohnregion denken und entwickeln» aus dem Jahr 2018 kommt zum Schluss, dass eine (über-)regionale Perspektive und ein wohnpolitischer Dialog zwischen den Mitgliedsgemeinden wesentliche Mehrwerte produzieren kann. Er trägt dazu bei, dass die Attraktivität und Funktionsfähigkeit der gesamten «Wohnregion Zürich» langfristig gesichert werden kann. Der Bericht wurde in Zusammenarbeit mit STEZ, EBP und Slik Architekten erarbeitet.