Im Zentrum des Tätigkeitsbereichs «initiieren und vertreten» stehen die Ermittlung und Klärung der Interessen der RZU-Mitglieder. Bei Bedarf kann die RZU zwischen Mitgliedern mit unterschiedlichen Positionen und Interessen vermitteln und gemeinsame Interessen ihrer Mitglieder nach aussen vertreten. Zentrale Gefässe und Formate in diesem Tätigkeitsbereich sind die RZU-Regionspräsidienkonferenz, die Dialogprozesse sowie die Runden Tische. Alle behandelten Themen sind im aktuellen Jahresprogramm verankert, das im Mitgliederkreis bestimmt worden ist.
Förderung des planungspolitischen Dialogs zwischen den Mitgliedsregionen
RZU-Regionspräsidienkonferenz
Die RZU-Regionspräsidienkonferenz unterstützt den Austausch zwischen den Regionspräsidien und
ermöglicht die Erarbeitung gemeinsamer Positionen der
Mitgliedsregionen. An der Konferenz werden auch die Themen bestimmt,
die von der RZU in die halbjährliche Aussprache zwischen dem
Baudirektor oder der Baudirektorin und den Regionspräsidien
eingebracht werden.
Dialogprozess
Zukunft Agglomerationsverkehr (seit 2023)
Die verkehrlichen Beziehungen und Zusammenhänge im RZU-Gebiet sind vielfältig und enden nicht an kommunalen oder regionalen Grenzen. Die bestehenden Aufgaben und Herausforderungen können nur auf funktionalräumlicher Ebene angegangen und gelöst werden.
Deshalb haben die drei Initiativregionen Glattal, Pfannenstil und Stadt Zürich den Dialogprozess Zukunft Agglomerationsverkehr initiiert. Trotz jeweils recht unterschiedlicher Ausgangsbedingungen im Verkehr setzen sie sich gemeinsam mit den Aufgaben, Herausforderungen und Chancen des zukünftigen Agglomerationsverkehrs auseinander. Damit wollen sie einen Beitrag leisten, um die Zusammenarbeit im Agglomerationsverkehr zu verbessern, neue Perspektiven und Lösungsansätze zu entwickeln und die Diskussionen zu versachlichen. Die RZU unterstützt die drei Initiativregionen in diesem ergebnisoffenen Prozess mit personellen und finanziellen Ressourcen. Die Geschäftsstelle ist für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung aller Sitzungen des Dialogprozesses verantwortlich.
Dialogprozess
Planerischer Umgang mit dem Wachstum (seit 2023)
Die kantonalen Bevölkerungsprognosen rechnen für das RZU-Gebiet bis 2050 mit einem Wachstum von bis zu 400'000 zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohnern. Vor diesem Hintergrund hat der RZU-Vorstand an seiner Sitzung vom 28.09.2023 beschlossen, dass die RZU einen Dialogprozess zum planerischen Umgang mit dem Wachstum durchführen wird. Er ersetzt den Erfahrungsaustauschprozess, der gemäss Jahresprogramm 2023 vorgesehen war. Der Dialogprozess soll einen intensiven Austausch zwischen Politik und Verwaltung im RZU-Gebiet zum Thema Wachstum ermöglichen.
Im Dialogprozess sollen folgende Resultate und Mehrwerte entstehen:
- Identifikation der zentralen Themenstellungen, Herausforderungen und Chancen, die mit dem prognostizierten Wachstum verknüpft sind;
- Auseinandersetzung mit der gängigen «Planungskaskade» (Kanton> Regionen> Gemeinden) und ggf. Identifikation von Anpassungsbedarf und möglichen Ansätzen;
- Auseinandersetzung mit ausgewählten Ansätzen und Instrumenten zum Umgang mit dem Wachstum
2024 wird der bereits laufende Dialogprozess fortgeführt. Vorgesehen sind u.a. eine Umfrage bei Regionen und Gemeinden zum Thema Wachstum, zwei Grossgruppenveranstaltungen sowie die Erarbeitung von ersten Empfehlungen und möglichen Handlungsansätzen.
Dialogprozess
Ortsdurchfahrten und Umsetzung Standards Staatsstrassen (seit 2017)
Seit 2017 engagieren sich der RZU-Vorstand und die Präsidenten der Mitgliedsregionen für siedlungsorientierte Ortsdurchfahrten. Die Gestaltung der Ortsdurchfahrten soll inskünftig auf die Ziele einer hohen Standort- und Lebensqualität sowie einer konsistenten Innenentwicklung in den Gemeinden abgestimmt sein.
Anfang 2018 stimmten die Regierungsrätin Carmen Walker Späh und der damalige Regierungsrat Markus Kägi dem Antrag des RZU-Vorstands zu, eine Arbeitsgruppe zum Thema Ortsdurchfahrten einzurichten. Der RZU-Geschäftsstelle wurde das Mandat zur Konzeption eines Dialogprozesses erteilt. Der Prozess wurde 2019 vom Kanton sistiert, damit er vorgängig ein kantonsrätliches Postulat beantworten kann. Im Jahr 2021 waren die Aktivitäten der RZU zum Thema Ortsdurchfahrten von der Mitwirkung des Tiefbauamts des Kantons Zürich zu den neuen Standards für Staatsstrassen geprägt. In diesem Zusammenhang verabschiedete der RZU-Vorstand am 02.03.2022 eine Stellungnahme zuhanden des kantonalen Tiefbauamts.
Dialogprozess
Autobahnen im urbanen Gebiet (seit 2018)
2018 hat der Vorstand beschlossen, dass die RZU einen jährlichen Austausch zwischen dem Bundesamt für Strassen ASTRA, dem Kanton Zürich und den interessierten Regionen etablieren wird. Eine aus interessierten Mitgliedern zusammengesetzte Arbeitsgruppe bereitet diesen Austausch vor. Zum Umgang mit Stadtautobahnen werden die notwendigen Grundlagen bereitgestellt sowie die Positionen der betroffenen Gemeinden und Regionen eingeholt und zusammengeführt. Die RZU-Geschäftsstelle ist für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung aller Sitzungen des Dialogprozesses verantwortlich. Weitere Informationen sind im Mitgliederbereich zu finden.
Dialogprozess
Agenda Wachstum+: grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Nachbargemeinden und Nachbarstädte mit der Stadt Zürich
Die Bevölkerung in der Stadt Zürich und in den angrenzenden Städten und Gemeinden wächst. In diesem räumlich und funktional eng verflochtenen Gebiet wohnen aktuell über 600’000 Menschen. Die Prognosen rechnen auch in Zukunft mit anhaltendem Wachstum und dynamischer Entwicklung, so könnte die Bevölkerungszahl nach aktuellen Prognosen bis 2050 noch einmal um 30 Prozent ansteigen. Daraus entstehen Herausforderungen und Aufgabenstellungen, die nur gemeinsam und mit einem funktionalräumlichen Verständnis angegangen werden können. Dank einer intensiveren überkommunalen Zusammenarbeit können dabei auch die Chancen genutzt werden, die sich aus dem Wachstum ergeben. Im RZU-Dialogprozess «Agenda Wachstum+» arbeiten deshalb Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Zürich und folgender 10 angrenzenden Städte und Gemeinden zusammen: Adliswil, Dübendorf, Kilchberg, Opfikon, Regensdorf, Rümlang, Schlieren, Uitikon, Wallisellen und Zollikon.
Die beteiligten Städte und Gemeinden identifizierten insgesamt sieben grenzüberschreitende Teil- oder Fokusräume (vgl. Bilderstrecke), die im Dialogprozess vertieft behandelt werden. In einigen Räumen wurden bereits konkrete Projekte gestartet. Die nachfolgende Aufklapp-Liste enthält vertiefte Informationen zu den Zielen und Beteiligten der laufenden Projekte und Austauschformate.
Ausgangslage: Der Grenzraum zwischen Adliswil, Kilchberg und Zürich-Süd ist ein grenzüberschreitender Landschaftsraum, der das gemeinsame landschaftliche Zentrum der drei Gemeinden und Städte bildet. Innerhalb dieses Grenzraums markieren das Stockengut, der Entlisberg und der Sihlraum attraktive Anziehungspunkte für Erholung und Sport. Gleichzeitig entsteht mit der Überbauung im Dietlimoos-Moos ein lebendiges Neubau-Quartier mit 330 Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen sowie einem Quartierhain als Begegnungsort. Dementsprechend hoch sind bereits heute der Erholungs- und der Siedlungsdruck auf die Landschaft, beide dürften noch zunehmen. Mit der Autobahn A3 und der Albis-/Zürichstrasse ist der Grenzraum zudem stark durch den MIV geprägt, was sich in einer Zerschneidung der Landschaft und einer starken Belastung durch Lärm- und Abgasemissionen äussert.
Ziele: Im Projekt werden Möglichkeiten zur Erhaltung und Förderung der landschaftlichen Qualitäten und konkrete Optionen zur besseren Vernetzung des Grenzraums gemeinsam erarbeitet. Dabei wird die Landschaft ins Zentrum gerückt, um aus dieser Perspektive den Wachstumsraum neu betrachten und beurteilen zu können.
Projektleitung: Roger Strebel und Maren Peter, Geschäftsstelle RZU
Externer Auftragnehmer für inhaltliche Arbeiten: Büro Planikum, U. Bollens
Beteiligte: Stadt Adliswil (Abt. Stadtplanung), Gemeinde Kilchberg (Abt. Hochbau/Liegenschaften und Abt. Tiefbau/Werke), Stadt Zürich (Amt für Städtebau und Grün Stadt Zürich)
Ausgangslage: Die Katzenseen sind ein grosser Landschaftsraum, der geprägt ist durch das glaziale Relief, die landwirtschaftliche Nutzung, das Smaragd-Gebiet Katzensee sowie den Nordring der Autobahn A1. Diese Natur- und Kulturlandschaft bildet den gemeinsamen «Grenzraum» zwischen den Gemeinden Regensdorf, Rümlang und der Stadt Zürich mit ihren beiden Quartieren Affoltern und Seebach. Auf Grund des starken Bevölkerungswachstums, das in den vergangenen Jahren in den zwei Gemeinden und den beiden Stadtquartieren wie im übrigen Einzugsgebiet stattgefunden hat, ist der Raum einem enormen Erholungsdruck und dem damit verbundenen steigenden Freizeitverkehr ausgesetzt. Eine Entwicklung, die sich angesichts des anhaltenden Bevölkerungsanstiegs im RZU-Gebiet fortsetzen dürfte.
Ziele: Im Projekt «Landschaftsraum Katzenseen» sollen Spielräume für zukunftsfähige Entwicklungen, insbesondere im erweiterten Perimeter ausserhalb des stark belasteten Katzensees, getestet und umgesetzt werden. Der Prozess wurde deshalb als «Reallabor» konzipiert. Über Pilotprojekte soll den heutigen und zukünftigen Ansprüchen an die Erholung, die Landschaft und die Natur sowie für die Landwirtschaft begegnet werden. Dabei werden auch lokale Vertreter:innen aus Landwirtschaft, Naturschutz und Bevölkerung eingebunden. Die drei Gemeinden stossen parallel dazu beim Kanton die Erarbeitung eines Mobilitätskonzepts an.
Projektleitung: Roger Strebel und Maren Peter, Geschäftsstelle RZU
Externer Auftragnehmer für inhaltliche Arbeiten: Denkstatt sàrl, Tabea Michaelis
Beteiligte: Gemeinde Regensdorf (Abt. Bau und Werke), Gemeinde Rümlang (Abt. Hochbau), Stadt Zürich (Grün Stadt Zürich)
Ausgangslage: Die Überlandstrasse war ursprünglich eine «Strasse über Land», die Volketswil mit Dübendorf und Zürich verband. Seit den 1960er Jahren entwickelte sich das Umfeld der Überlandstrasse zusehends in Richtung einer «autogerechten Stadt» mit Autobahnauf- und ‑abfahrten sowie Zubringerstrassen. Diese Entwicklungen führten dazu, dass die Verkehrsmengen auf der Überlandstrasse massiv zunahmen. Mit der Zeit entwickelten sich verschiedene Abschnitte der Überlandstrasse zu einer «innerstädtischen» Strasse mit hoher baulicher Umgebungsdichte, aber ohne die nötigen Aufenthalts- und Lebensraumqualitäten. Entlang der Überlandstrasse sehen die Richtpläne auf kantonaler und regionaler Ebene künftig eine starke Verdichtung vor, die teilweise bereits stattfindet. Mit den entstehenden neuen Mischnutzungen wird sich die Bevölkerungs- und Beschäftigtenzahl in der Umgebung stark erhöhen: Bis 2040 könnten etwa 10'000 zusätzliche Einwohner:innen hinzukommen. Vor diesem Hintergrund setzen sich die Städte Dübendorf und Zürich dafür ein, dass der Strassencharakter der Überlandstrasse deutlich siedlungsorientierter wird.
Ziele: Im Austausch informieren die Städte Dübendorf und Zürich sich regelmässig über ihre Siedlungs- und Verkehrsplanung entlang der Überlandstrasse, um ihre Vorstellung einer siedlungsverträglichen Überlandstrasse aufeinander abzustimmen und sie gegenüber weiteren Akteuren besser vertreten zu können. Verschiedene Massnahmen sollen zur Erhöhung der Aufenthalts- und Wohnqualität sowie zur Reduktion der Lärmbelastung beitragen. Diese können zum Beispiel mehr Fuss- und Veloquerungen, eine durchgängige Veloinfrastruktur, Temporeduktionen, teilweise Spurreduktionen und strassenbegleitende Baumreihen sein.
Lead/Ansprechperson: Elvira Kinzner, Geschäftsstelle RZU
Beteiligte: Stadt Dübendorf (Abt. Stadtplanung), Stadt Zürich (Amt für Städtebau und Tiefbauamt)
Ausgangslage: Das Gebiet der 3. Etappe des Glattparks bietet sich für die Stadt Opfikon als Standort für Wohnungsbau an. Als eines der wenigen Gebiete in Opfikon liegt es ausserhalb der sogenannten Abgrenzungslinie (AGL) des Flughafens Kloten (vgl. GIS-Browser), innerhalb derer kein Wohnungsbau möglich ist. Die Stadt Zürich verfügt über einen grossen Landbesitz im und um den Glattpark.
Ziele: Der Austausch im Rahmen des Dialogprozesses Agenda Wachstum+ fördert die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit zwischen Opfikon und Zürich in der Gebietsentwicklung, der Infrastruktur und einer gebietsübergreifenden Landschaftsentwicklung mit Bezug zur 3. Etappe des Glattparks. Gemeinsam sollen die vorhandenen Spielräume und Potenziale für eine koordinierte Entwicklung geklärt werden.
Lead/Ansprechperson: Bruno Maurer, Vorstand Bau und Infrastruktur, Stadt Opfikon
Beteiligte: Stadt Opfikon (Abt. Bau und Infrastruktur) und Stadt Zürich (Amt für Städtebau und Liegenschaften Stadt Zürich)
Ausgangslage und Ziel: Im Rahmen des Dialogprozesses Agenda Wachstum+ ist ein Austausch zwischen Planungsfachleuten der Städte Zürich, Dübendorf, Wallisellen, Opfikon und Kloten entstanden. Dieser niederschwellige Fachaustausch über aktuelle Themen und Fragestellungen soll beibehalten und verstetigt werden. Bis anhin hat der Austausch u. a. folgende Themen behandelt: Klimaanpassung, Netto Null, Mehrwertausgleich, preisgünstiger Wohnraum, Vorgaben aus dem regionalen Richtplan zu Mindestanteilen Gewerbe, Energie und Lärm.
Lead/Ansprechperson: Reto Lorenzi, Leiter Stadtplanung, Stadt Dübendorf
Beteiligte: Stadt Dübendorf (Abt. Stadtplanung), Wallisellen (Abt. Hochbau+Planung), Opfikon (Abt. Bau und Infrastruktur), Kloten (Bereich Lebensraum) und Zürich (Amt für Städtebau), Geschäftsstelle RZU
Ausgangslage und Ziel: Zwischen Schlieren und der Stadt Zürich bestehen vielfältige räumliche und funktionale Verbindungen. In diesem Austauschformat des Dialogprozesses Agenda Wachstum+ werden diese Verbindungscluster über Kontakte und Fachaustausche zwischen der Stadt Schlieren und der Stadt Zürich gemeinsam weiterentwickelt. Bestehende und geplante Projekte im Grenzraum von Schlieren und Zürich werden diskutiert und gegenseitig abgestimmt. Bis anhin behandelt wurden etwa die Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO) der Stadt Schlieren, der Neubau VITIS auf einer Landreserve der Stadt Zürich sowie die Revitalisierung an der Limmat.
Lead/Ansprechperson: Hans-Ueli Hohl, Leiter Abteilung Bau und Planung/Stadtingenieur, Schlieren
Beteiligte: Stadt Schlieren (Abteilung Bau und Planung) und Stadt Zürich (Amt für Städtebau, AfS und Grün Stadt Zürich, GSZ)
Ausgangslage und Ziele: Im Dialogprozess Agenda Wachstum+ wurde festgestellt, dass über die formellen Verfahren hinaus wenig grenzüberschreitender Austausch zu kommunalen Planungen und Projekten sowie zu längerfristigen räumlichen Vorstellungen und Konzepten der Städte und Gemeinden im Zürcher Kernraum besteht. In Zukunft wollen die beteiligten Städte und Gemeinden über ihre wesentlichen Vorhaben und Aktivitäten mit Auswirkungen auf die Nachbargemeinden systematisch informieren und deren Positionen und Anliegen einholen. Dazu wurde gemeinsam definiert, bei welchen Projekten und Themen diese Information auf welche Art ausgetauscht werden soll (z.B. Grossprojekte, grenzüberschreitende Freiräume) und wer dafür verantwortlich (z.B. Abteilungen, Dienststellen) ist.
Lead/Ansprechperson: Arianne Allemann, Stadt Zürich (Amt für Städtebau)
Beteiligte Städte und Gemeinden: Adliswil, Dübendorf, Fällanden, Kilchberg, Maur, Oberengstringen, Opfikon, Regensdorf, Rümlang, Schlieren, Stallikon, Uitikon, Wallisellen, Zollikon, Geschäftsstelle RZU
Mit regelmässigen Workshops trägt der Dialogprozess «Agenda Wachstum+» zu einem zielgerichteten Wissens- und Erfahrungstransfer und einem kontinuierlichen und themenfokussierten Austausch zu einer räumlichen Entwicklung unter dem Vorzeichen von Wachstum bei. Der RZU-Mitgliederkreis wird regelmässig über die Aktivitäten im Dialogprozess informiert.
Dialogprozess
Gewässerraumfestlegung (seit 2021)
Die Gewässer sind ein Schlüsselelement für die zukünftige Entwicklung des RZU-Gebiets: für den Natur- und Ressourcenschutz, aber auch für die Erholung. Die aktuell laufende Festlegung des Gewässerraums gemäss eidgenössischer Gewässerschutzverordnung (GSchV) wirft jedoch viele Fragen auf. Kontrovers diskutiert werden unter anderem die Vorgaben betreffend dem minimalen Gewässerraum und möglichen Reduktionen. Vor diesem Hintergrund führt die RZU im Auftrag ihrer Mitglieder einen Dialogprozess zur Gewässerraumfestlegung durch (vgl. RZU-Jahresprogramm 2021). Die RZU organisiert diesen Prozess in Absprache mit dem kantonalen Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) und unterstützt durch ein externes Planungsbüro.
Der Prozess dient in erster Linie dazu, die Anliegen, Einschätzungen und Erfahrungen der Mitgliedsgemeinden bei der Gewässerraumfestlegung zu erheben und auszuwerten. Auf dieser Basis soll ein transparenter und fundierter Dialog zwischen den interessierten Mitgliedsgemeinden und dem Kanton Zürich ermöglicht werden. In diesem Dialog sollen die Probleme und Herausforderungen, aber auch die Chancen und Potentiale des aktuellen Festlegungsprozesses angesprochen werden.
Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «initiieren und vertreten»
Runder Tisch zum Thema «Wirkungsvollere
Beteiligung Regionen und Gemeinden bei Planfestlegung» (2020–2021)
Verschiedene Mitgliedsregionen und -gemeinden waren der Ansicht, dass sie in unterschiedlichen Themenbereichen nicht ausreichend in die Planungsprozesse der kantonalen Amtsstellen eingebunden werden bzw. die Zusammenarbeit zwischen kantonalen Amtsstellen, Regionen und Gemeinden unter Berücksichtigung der jeweiligen Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten verbessert werden sollte. Deshalb gaben sie der RZU im Jahresprogramm 2019/20 den Auftrag, einen Runden Tisch zur wirkungsvolleren Beteiligung von Regionen und Gemeinden bei der Planfestlegung durchzuführen. In einem ersten Schritt sollen dabei die Gründe für die kritische Einschätzung der aktuellen Situation, relevante Themen bzw. Projekte sowie mögliche Anpassungen ermittelt werden.
2020 hat die Geschäftsstelle im Auftrag der RZU-Regionspräsidienkonferenz analysiert, ob, wieso und bei welchen Themenstellungen Mitgliedsregionen und -gemeinden die Beteiligung bei kantonalen Planfestlegungen als unzureichend erachten. Die Rückmeldungen aus den Mitgliedsregionen haben gezeigt, dass ausser bei den Themen Ortsdurchfahrten und Gewässerraumfestlegung keine grundsätzlichen Probleme und Handlungsbedarfe ausgemacht werden. Bei den beiden Themen führt die RZU bereits Dialogprozesse unter Einbezug von Regionen, Gemeinden und den involvierten kantonalen Amtsstellen durch.
Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand an der Sitzung vom 16.04.2021 beschlossen, dass der Auftrag für die Einrichtung eines Runden Tisches abgeschrieben werden soll.
Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «initiieren und vertreten»
Dialogprozess «Nutzungsvorgaben für regionale Arbeitsplatzgebiete» (2018–2019)
Im Rahmen des breit abgestützten Dialogprozesses wurden Empfehlungen für die Nutzungsvorgaben in regionalen Arbeitsplatzgebieten ausgearbeitet, die das kantonale Amt für Raumentwicklung umsetzen wird.
Zwischen 2018 und 2019 führte die RZU-Geschäftsstelle gemeinsam mit
dem kantonalen Amt für Raumentwicklung (ARE) einen mehrstufigen
Dialogprozess zum Thema «Nutzungsvorgaben in Arbeitsplatzgebieten»
durch. Auftraggeber war der damalige Regierungsrat Markus Kägi. In
diesem breit abgestützten Prozess wurden die Nutzungsvorgaben für
Betriebe des produzierenden Gewerbes, die im kantonalen Richtplan und
in den regionalen Richtplänen festgelegt sind, im Hinblick auf ihre
Praxistauglichkeit und Umsetzbarkeit analysiert. Auf dieser Basis
wurden Alternativvorschläge zu den bisherigen Ansätzen und
Vorgehensweisen entwickelt. Anfang 2019 konnte der Prozess mit einer
durch die Arbeitsgruppe erarbeiteten Empfehlung zum weiteren Vorgehen
abgeschlossen werden. Im Anschluss daran beauftragte Baudirektor
Markus Kägi das kantonale ARE mit der Umsetzung der Empfehlung. Die
Hintergründe, der Prozess und die Ergebnisse des Dialogprozesses
wurden auch in einem Artikel in der Ausgabe 07–08/2019, S. 18–19, der «Zürcher Wirtschaft», der Mitgliederzeitung des KMU- und
Gewerbeverbandes Kanton Zürich (KGV), zusammenfassend dargestellt.