Tätigkeitsbereich

austauschen & vernetzen

Im Tätigkeitsbereich «austauschen und vernetzen» fördert die RZU den Informations- und Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit in ihrem Mitgliederkreis. Zu den Gefässen und regelmässigen Veranstaltungen in diesem Tätigkeitsbereich gehören die RZU-Werkstatt Regionalplanung, der RZU-Erfahrungsaustauschprozess (Erfa), die Sondierungsanlässe sowie die themenbezogenen Arbeitsgruppen. Alle behandelten Themen entstammen dem aktuellen Jahresprogramm, das im Mitgliederkreis erarbeitet worden ist. Zur Förderung von Austausch und Vernetzung engagiert sich die Geschäftsstelle RZU auch aktiv in den Gremien der Mitgliedsregionen sowie in verschiedenen Arbeitsgruppen, Institutionen und Vorhaben von Dritten.

Expert/innen-Plattform

RZU-Werkstatt Regional­planung

Seit 2011 führt die RZU die Werkstatt zur Regionalplanung durch. Diese Expert/innen-Plattform unterstützt den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Regionalplanenden aller Zürcher Planungsregionen und dem Amt für Raumentwicklung des Kantons Zürich.

Aktuell beteiligen sich folgende Regionalplanenden regelmässig an der RZU-Werkstatt:

Barbara Schultz und Claude Benz nehmen als Vertreter des Amts für Raumentwicklung des Kantons Zürich (ARE) an den Werkstattsitzungen teil.

Schwerpunkte sind Themen der Regionalplanung und konkrete Herausforderungen in der Erarbeitung der regionalen Richtpläne. Zudem werden auch inhaltliche und räumliche Schnittstellen zwischen den Regionen diskutiert. Die RZU-Geschäftsstelle ist für die Organisation, Moderation und Protokollierung der Werkstatt Regionalplanung verantwortlich.

BAFU-Pilotprogramm «Anpassung an den Klimawandel»

RZU-Netzwerk Klima­anpassung und Innen­entwicklung

Die RZU lancierte im Frühjahr 2019 zusammen mit Infras GmbH das «Netzwerk Klimaanpassung und Innenentwicklung». Das Projekt wird im Rahmen des Pilotprogramms «Anpassung an den Klimawandel» vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) unterstützt. Finanzielle Beiträge leisten auch Grün Stadt Zürich und das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft.

Sonnenschirme

Foto: © Stadt Zürich

Parthenocissus quinquefolia

Foto: © Swiatkwiatow

Im Netzwerk Klimaanpassung und Innenentwicklung arbeiten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Raumentwicklung und Klimaanpassung aus der Stadt Zürich, aus sieben weiteren RZU-Städten und Gemeinden sowie aus der kantonalen Verwaltung zusammen.

Im Netzwerk wurden folgende Produkte erarbeitet: eine Web­seite, eine Publikation (als PDF, ePaper oder gedruckte Broschüre) und eine Online- Datenbank mit Übersichten und zahlreichen Beispielen.

Themenbezogene Arbeitsgruppe (ab 2024)

Umsetzung der Ziele der klimaangepassten Siedlungs­entwicklung in den Bau- und Zonenordnungen (BZO)

Am 08.04.2024 hat der Kantonsrat die Revision des Planungs- und Baugesetzes betreffend klimaangepasste Siedlungsentwicklung in der Schlussabstimmung angenommen. Im September 2024 wird die RZU im Auftrag ihrer Mitglieder eine thematische Arbeitsgruppe zur Umsetzung der klimaangepassten Siedlungsentwicklung in der BZO einsetzen. Die Arbeitsgruppe setzt sich mit der Frage auseinander, wie die Ziele für klimaangepasste Siedlungsentwicklung in «grüneren» Bau-und Zonenordnungen umgesetzt werden können (z.B. Unterbauung, Dach- und Fassadenbegrünung, ökologischer Ausgleich). Die Erkenntnisse des Prozesses werden im Anschluss in Form von Beispielsammlungen oder Weiterbildungsangeboten für die Städte und Gemeinden im RZU-Gebiet aufbereitet.

Mit der Arbeitsgruppe thematisch zusammen­hängend werden weitere Beispiele in die «wachsende» Datenbank zur klimaangepassten Innenentwicklung integriert.

Themenbezogene Arbeitsgruppe

Zukunft Einfamilienhaus-Quartiere

Der Bau neuer Einfamilienhäuser (EFH) boomte zwischen 1970 und 2010 und steigerte so den Anteil von EFH am Gebäudebestand (mit Wohnnutzung) schweizweit von damals 40 auf heute 57%. Selbst im urban geprägten RZU-Gebiet macht der Anteil der EFH heute 46% aus – aber nur 12% aller Wohnungen. Für die anstehende Erneuerung sind neben baulichen Fragen v.a. die Lebenssituation und die finanziellen Möglichkeiten der Bewohnerschaft relevant. Gemeinden wiederum stehen vor der Aufgabe, die Entwicklung zu steuern. Dabei haben sie in EFH-Quartieren die Option bestehende Qualitäten zu sichern oder diese Gebiete zu verdichten, damit sie deutlich mehr Einwohner*innen aufnehmen können. Gemeinsam mit einem Netzwerk von mit den verschiedenen Aspekten beschäftigten Expert*innen macht die RZU auf die Herausforderungen der Gemeinden aufmerksam und lotet die Möglichkeiten aus, wie sie aktiv und rechtzeitig Einfluss nehmen können.

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Fotos: © Witali Späth, RZU

Themenbezogene Arbeitsgruppe

Planerischer Umgang mit dem Freizeitverkehr und Erschliessung von Erholungshotspots zu Spitzenzeiten

Die Arbeitsgruppe setzt sich mit Fragestellungen und möglichen Lösungsansätzen auseinander, die sich im Hinblick auf den planerischen Umgang mit dem Freizeitverkehr und die Erschliessung von Erholungshotspots zu Spitzenzeiten mit dem ÖV und die Parkierung ergeben.

Strandbad am Türlersee 2022. © Nicolas Faust, Constantin Koller, zhaw

Strandbad am Türlersee 2022

Foto: @ Nicolas Faust, Constantin Koller, zhaw

Erfahrungsaustauschprozess

Zukunft Bestand

Im Wachstumsschub der letzten Jahre wurden im RZU-Gebiet viele bestehende Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Auch heute noch erscheint «Tabula rasa» durch Abriss und Neubau oftmals als die einfachste, gut erprobte und einzig finanzierbare Option, um den aktuellen Anforderungen an den Wohnraum und das Wohnumfeld zu begegnen. In letzter Zeit wird die Kritik an dieser «Praxis des Ersatzneubaus» jedoch immer lauter. In den Fokus gelangte dabei die Verschwendung von Rohstoffen und (grauer) Energie, die im Bestand gespeichert sind, wie auch der Wegfall von günstigem Wohnraum und die Auflösung von etablierten Nachbarschaften. Kritisiert wird weiter, dass durch diese Praxis viele identitätsstiftende Bauten und gewachsene Grünräume verloren gehen.

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Abriss und Neubau

© Witali Späth, RZU

210419 Alternativen zum Ersatzneubau

Alternativen zum Ersatzneubau

Abbildung: © Bundesstiftung Baukultur, Heimann u. Schwantes; modifiziert durch RZU (orange Highlights)

Vor diesem Hintergrund setzt sich der RZU-Erfahrungsaustauschprozess «Zukunft Bestand» mit den Möglichkeiten und Grenzen eines differenzierten und ressourcenschonenden Umgangs mit dem Bestand auseinander. Unter den Bedingungen von Wachstum und Innenentwicklung erfordert dies zum einen die umsichtige Abwägung der verschiedenen Anforderungen und Anliegen, andererseits aber auch gesetzliche Regelungen, die die Marktbedingungen nachhaltiger Ansätze gegenüber umweltignorierenden Praktiken verbessern. Der Erfa will die RZU-Mitglieder für die Herausforderung Bestand sensibilisieren und gemeinsam mit ihnen Ansätze und Pfade für ein zukunftstaugliches «Um- und Weiterbauen» ausloten.

Sondierungsanlass

Bauen im Untergrund

Das Bauen im Untergrund betrifft Verkehrs- und Parkierungsanlagen, Logistik- und Energie-Infrastrukturanlagen und viele weitere Themenstellungen. Das Bauen im Untergrund und an der Oberfläche hängen zusammen – gerade im dicht überbauten Gebiet. So können etwa Tiefgaragen oberirdische Parkierungsflächen für andere Nutzungen freispielen. Häufig gefährden sie aber bestehende Bäume oder verhindern die Pflanzung von neuen Bäumen. Dies zeigt sich unter anderem bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Klimaanpassung. Wechselwirkungen zwischen dem Ober- und Untergrund bestehen aber auch bei vielen anderen Themen wie gerade der «urbanen Logistik» deutlich wird. Die RZU plant einen Sondierungsanlass zum Thema, der den Mitgliedern Orientierung bei diesem komplexen Thema ermöglichen soll.

Cargo Sous Terrain Projekt in der Schweiz

Foto: © TechTag

Untergrund_Spital

Foto: © K. Nars

Unterstützung von Mitgliedsregionen und Förderung des Informationsaustausches

Mitarbeit der Geschäftsstelle in den Gremien der Mitgliedsregionen

Die Geschäftsstelle RZU beteiligt sich aktiv an Geschäftsleitungs- und Vorstandssitzungen sowie an Dele­gierten­­­versammlungen der RZU-Mitgliedsregionen. Sie unterstützt die Regionen in beratender und moderierender Funktion und leistet einen Beitrag an den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Planungsregionen. Folgende Fachberaterinnen und Fachberater unterstützen die RZU-Mitglieds­­­regionen:

Anna Domeniconi von der Geschäftsstelle RZU ist zudem ein Mitglied der Fachkommission Naturnetz Pfannenstil (NNP) der Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil (ZPP).

Förderung der externen Vernetzung

Mitarbeit in externen Gremien und Arbeitsgruppen

Die Geschäftsstelle RZU bringt ihre Expertise in folgende Gremien und Prozesse ein:

Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «austauschen und vernetzen»

Umsetzung PBG-Revision aufgrund der Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB) (2020–2021)

Die von der Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz (BPUK) verabschiedete interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB) trat am 26. November 2010 in Kraft. Der Kanton Zürich ist dem IVHB-Konkordat zwar nicht beigetreten, wird die Harmonisierung aber dennoch umsetzen. Dazu wurden auf den 1. März 2017 das Planungs- und Baugesetz (PBG) sowie verschiedene Verordnungen angepasst. Im Jahresprogramm 2019/20 erteilten die Mitglieder der RZU den Auftrag, die Erfahrungen der Gemeinden bei der Umsetzung der IVHB zu erheben. Die Erkenntnisse wurden im RZU-Mitgliederkreis kommuniziert, unter anderem mit einer Informationsveranstaltung, die am 28.01.2021 stattgefunden hat.

Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «austauschen und vernetzen»

Erfahrungsaustauschprozess «zusammen wirken» (2017–2018)

Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zur wirksamen Beteiligung und Kooperation in der Innenentwicklung

Ziele:

  • Bereitschaft für einen kooperativen Modus der Planung wecken
  • Missverständnisse klären bzgl. Partizipation, d.h. gezielt und bewusst beteiligen
  • Differenzierungen schaffen bzgl. Situationen, Formaten, Begriffen
  • Spielarten von Zusammenarbeit ergründen

Dokumentationen:

Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «austauschen und vernetzen»

Erfahrungsaustauschprozess «Zentrumsentwicklung»
(2015–2016)

Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zum Thema Zentralität und Zentrumsentwicklung

Ziele

  • Aktuelle Tendenzen der Zentrumsbildung sichten
  • Problemverständnis und Ansatzpunkte finden
  • Beispiele mit Blick auf Herausforderungen analysieren und diskutieren
  • Innovative Ansätze und Allianzen andenken
  • Erfahrungsaustausch zwischen den Gemeinden der RZU fördern

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