Im
Tätigkeitsbereich «austauschen und vernetzen» fördert die RZU den
Informations- und Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit in ihrem
Mitgliederkreis. Zu den Gefässen und regelmässigen Veranstaltungen in diesem Bereich gehören die RZU-Werkstatt Regionalplanung, der RZU-Erfahrungsaustauschprozess (Erfa), die Sondierungsanlässe sowie die thematischen Arbeitsgruppen. Zur
Förderung von Austausch und Vernetzung engagiert sich die
Geschäftsstelle RZU auch aktiv in den Gremien der Mitgliedsregionen und des Kantons Zürich sowie in verschiedenen Arbeitsgruppen,
Institutionen und Vorhaben von Dritten.
Expert*innen-Plattform
RZU-Werkstatt
Regionalplanung
Seit 2011 führt die RZU die
Werkstatt zur Regionalplanung durch. Diese Expert*innen-Plattform
unterstützt den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Regionalplanenden aller Zürcher
Planungsregionen und dem Amt für Raumentwicklung des Kantons Zürich.
Aktuell beteiligen sich folgende Regionalplanenden regelmässig an der RZU-Werkstatt:
- Frank Argast, Co-Leiter Raumentwicklung und Planung, Amt für Städtebau Stadt Zürich
- Dominique Erdin, Regionalplanerin Zürcher Planungsgruppe Weinland (ZPW)
- Kaspar Fischer, Regionalplaner Zürcher Planungsgruppe Limmattal (ZPL)
- Reto Nebel, Regionalplaner Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil (ZPP)
- Urs Meier, Regionalplaner Zürcher Planungsgruppe Zimmerberg (ZPZ)
- Marsilio Passaglia, Regionalplaner Zürcher Planungsgruppen Furttal (ZPF) und Knonaueramt (ZPK)
- Thomas Rubin, Regionalplaner Region Zürcher Oberland (RZO)
- Rebekka Weidmann, Regionalplanerin Zürcher Planungsgruppe Unterland (PZU)
- Reto Wild, Regionalplaner Zürcher Planungsgruppe Winterthur und Umgebung (RWU)
- Michael Ziegenbein, Regionalplaner Zürcher Planungsgruppe Glattal (ZPG)
Barbara Schultz und Claude Benz nehmen als Vertreter*innen des Amts für Raumentwicklung des Kantons Zürich (ARE) an den Werkstattsitzungen teil.
Schwerpunkte sind Themen der Regionalplanung und konkrete Herausforderungen in der Erarbeitung der regionalen Richtpläne. Zudem werden auch inhaltliche und räumliche Schnittstellen zwischen den Regionen diskutiert. Die RZU-Geschäftsstelle ist für die Organisation, Moderation und Protokollierung der Werkstatt Regionalplanung sowie für die Koordination mit der RZU-Regionspäsidienkonferenz verantwortlich.
Thematische Arbeitsgruppe (ab 2024)
Umsetzung der Ziele der klimaangepassten Siedlungsentwicklung in den Bau- und Zonenordnungen (BZO)
Am 08.04.2024 hat der Kantonsrat die Revision des Planungs- und Baugesetzes betreffend klimaangepasste Siedlungsentwicklung in der Schlussabstimmung angenommen. Im September 2024 wird die RZU im Auftrag ihrer Mitglieder den Bedarf für eine thematische Arbeitsgruppe zur Umsetzung der klimaangepassten Siedlungsentwicklung in der BZO abklären.
Die Arbeitsgruppe setzt sich mit der Frage auseinander, wie die Ziele für klimaangepasste Siedlungsentwicklung in «grüneren» Bau-und Zonenordnungen umgesetzt werden können (z.B. Unterbauung, Dach- und Fassadenbegrünung, ökologischer Ausgleich). Die Erkenntnisse des Prozesses werden im Anschluss in Form von Beispielsammlungen oder Weiterbildungsangeboten für die Städte und Gemeinden im RZU-Gebiet aufbereitet.
Thematische Arbeitsgruppe
Planerischer Umgang mit dem Freizeitverkehr
➤ Bestandteil von Schwerpunkt 2 | 2050 Gemeinsam den Agglomerationsverkehr der Zukunft entwerfen
➤ Status: aktuell unterbrochen
Die Arbeitsgruppe setzt sich mit Fragestellungen und möglichen Lösungsansätzen auseinander, die sich im Hinblick auf den planerischen Umgang mit dem Freizeitverkehr ergeben. Dabei geht es unter anderem um die ÖV-Erschliessung von Erholungshotspots zu Spitzenzeiten und die Parkierung.
Der Kanton erarbeitet aktuell neue Grundlagen zum Freizeitverkehr. Der Vorstand hat deshalb am 04.04.2024 entschieden, dass die Arbeitsgruppe dann weiterarbeiten wird, wenn die Grundlagen zum Freizeitverkehr vorliegen.
Thematische Arbeitsgruppe
Planung von Mountainbike-Infrastrukturen
➤ Status: aktuell unterbrochen, wird voraussichtlich Ende 2025 fortgesetzt
Mountainbiken erfreut sich immer grösserer Beliebtheit und trägt zu einem diversen Freizeit- und Erholungsangebot im RZU-Gebiet bei. Es hat aber auch teils negative Auswirkungen auf Natur und Landschaft sowie auf andere Erholungssuchende. Vor diesem Hintergrund laufen an verschiedenen Orten im RZU-Gebiet bereits Studien und Planungen auf kommunaler und regionaler Ebene. Das Amt für Raumentwicklung des Kantons Zürich (ARE) befasst sich ebenfalls mit dem Thema. Die Planung soll einen Beitrag dazu leisten, dass das Mountainbiken auf spezifischen «Bike-Trails» kanalisiert wird. Damit sollen die anderen Strecken und Gebiete vom Biking entlastet werden. Die Biker*innen ihrerseits sollen von einem besseren Infrastruktur-Angebot an MTB-Trails profitieren.
Der Kanton Zürich erarbeitet aktuell ein Mountainbike-Konzept. Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende 2025 abgeschlossen sein. Deshalb entschied der RZU-Vorstand am 04.04.2024, dass die Arbeiten zur thematischen Arbeitsgruppe vorläufig pausiert werden sollen. Nach Vorliegen des kantonalen Konzepts sollen die Diskussionen im Rahmen der RZU-Werkstatt Regionalplanung fortgeführt werden.
Unterstützung von Mitgliedsregionen und Förderung des Informationsaustausches
Mitarbeit in den Gremien der Mitgliedsregionen
Die Geschäftsstelle RZU beteiligt sich aktiv an Geschäftsleitungs- und Vorstandssitzungen sowie an Delegiertenversammlungen der RZU-Mitgliedsregionen. Sie unterstützt die Regionen in beratender und moderierender Funktion und leistet einen Beitrag an den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Planungsregionen. Folgende Fachberaterinnen und Fachberater unterstützen die RZU-Mitgliedsregionen:
Anna Domeniconi
Fachberaterin Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil (ZPP)
Elvira Kinzner
Fachberaterin Zürcher Planungsgruppe Glattal (ZPG)
Eva-Maria Kopf
Fachberaterin Zürcher Planungsgruppe Limmattal (ZPL)
Caroline Näther
Fachberaterin Zürcher Planungsgruppe Furttal (ZPF)
Maren Peter
Fachberaterin Zürcher Planungsgruppen Knonaueramt (ZPK) und Zimmerberg (ZPZ)
Anna Domeniconi ist zudem ein Mitglied der Fachkommission Naturnetz Pfannenstil (NNP) der Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil (ZPP) sowie der Fachkommission Naturnetz Zimmerberg (NNZ) der Zürcher Planungsgruppe Zimmerberg (ZPZ). Maren Peter
Gremienbezogene Zusammenarbeit mit dem Kanton
Mitarbeit in kantonalen Gremien und Veranstaltungen
Mitarbeitende der RZU-Geschäftsstelle wirken ausserdem in folgenden Gremien des Kantons Zürich mit:
- Planungsforum des kantonalen Amts für Raumentwicklung (ARE) (Ansprechperson RZU: Maren Peter)
- Arbeitsgruppe Ersatzmassnahmen bei Konzessionserneuerungen am Zürichsee (Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich, AWEL) (Ansprechperson RZU: Anna Domeniconi
- Arbeitsgruppe Schutzverordnung Uetliberg (Amt für Landschaft und Natur des Kantons Zürich, ALN) (Ansprechperson RZU: Anna Domeniconi)
- Arbeitsgruppe Schutzverordnung Zimmerberg – Knonauer Amt (ALN) (Ansprechperson RZU: Anna Domeniconi)
- Winddialog Kanton Zürich (AWEL) (Ansprechperson RZU: Anna Domeniconi)
- Steuerungsausschuss Plattform Zürichsee (AWEL, ARE und ALN) (Ansprechperson RZU: Anna Domeniconi)
Förderung der externen Vernetzung
Mitarbeit in externen Gremien und Arbeitsgruppen
Die Geschäftsstelle RZU bringt ihre Expertise in folgende Gremien und Prozesse ein:
- Arbeitsgruppe «KOF Verkehr» der Metropolitankonferenz Zürich (Ansprechperson: Eva-Maria Kopf)
- Regionale 2025 – Projektschau Limmattal (Ansprechperson: Angelus Eisinger)
Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «austauschen & vernetzen
Zukunft EFH – Einfamilienhausquartiere revitalisieren (2023–2024)
Der Bau neuer Einfamilienhäuser (EFH) boomte zwischen 1970 und 2010 und steigerte so den Anteil von EFH am Gebäudebestand (mit Wohnnutzung) schweizweit von damals 40 auf heute 57%. Selbst im urban geprägten RZU-Gebiet macht der Anteil der EFH heute 46% aus – aber nur 12% aller Wohnungen. Für die anstehende Erneuerung sind neben baulichen Fragen v.a. die Lebenssituation und die finanziellen Möglichkeiten der Bewohnerschaft relevant. Gemeinden wiederum stehen vor der Aufgabe, die Entwicklung zu steuern. Dabei haben sie in EFH-Quartieren die Option bestehende Qualitäten zu sichern oder diese Gebiete zu verdichten, damit sie deutlich mehr Einwohner*innen aufnehmen können.
2023-2024 führten die RZU und die EBP Schweiz AG das Projekt Zukunft EFH – Einfamilienhausquartiere revitalisieren durch, unter anderem basierend auf Erkenntnissen aus dem Projekt «Zürich als Wohnregion denken und entwickeln»
(2015–2018). Das Projekt Zukunft EFH verfolgte das Ziel, Gemeinden bei
der (Nutzungs-) Verdichtung ausgewählter EFH-Quartiere zu unterstützen
sowie älteren Hauseigentümer*innen konkrete Optionen zum Umgang mit
ihrem Wohneigentum aufzuzeigen. Dazu wurden ein handlungsorientiertes
Vorgehen zur Analyse von EFH-Quartieren und eine integrative Bau- und
Wohnberatung für Hauseigentümer*innen entwickelt, in Partnergemeinden
erprobt und auf ihre Übertragbarkeit in weiteren Gemeinden getestet. Die
Produktentwicklung erfolgte im engen Austausch mit den Städten
Schaffhausen und Uster sowie den kantonalen
Planungsämtern von Schaffhausen und Zürich. In der RZU-Mitgliedsgemeinde Geroldswil wurde zudem ein Gemeindeworkshop erprobt, um zu untersuchen, wie das Thema auf kommunaler Ebene behandelt werden kann.
Die Erkenntnisse aus der Abschlussveranstaltung vom 15.01.2025 sind in einem Newsbeitrag zusammengefasst. Aus dem Projekt resultierte die Plattform Quartierpotenzial.
Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «austauschen & vernetzen»
Erfahrungsaustauschprozess Zukunft Bestand (2021–2023)
Im Wachstumsschub der letzten Jahre wurden im RZU-Gebiet viele bestehende Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Auch heute noch erscheint «Tabula rasa» durch Abriss und Neubau oftmals als die einfachste, gut erprobte und einzig finanzierbare Option, um den aktuellen Anforderungen an den Wohnraum und das Wohnumfeld zu begegnen. In letzter Zeit wird die Kritik an dieser «Praxis des Ersatzneubaus» jedoch immer lauter. In den Fokus gelangte dabei die Verschwendung von Rohstoffen und (grauer) Energie, die im Bestand gespeichert sind, wie auch der Wegfall von günstigem Wohnraum und die Auflösung von etablierten Nachbarschaften. Kritisiert wird weiter, dass durch diese Praxis viele identitätsstiftende Bauten und gewachsene Grünräume verloren gehen.
Vor diesem Hintergrund setzte sich der RZU-Erfahrungsaustauschprozess «Zukunft Bestand» mit den Möglichkeiten und Grenzen eines differenzierten und ressourcenschonenden Umgangs mit dem Bestand auseinander. Unter den Bedingungen von Wachstum und Innenentwicklung erfordert dies zum einen die umsichtige Abwägung der verschiedenen Anforderungen und Anliegen, andererseits aber auch gesetzliche Regelungen, die die Marktbedingungen nachhaltiger Ansätze gegenüber umweltignorierenden Praktiken verbessern. Der Erfa wollte die RZU-Mitglieder für die Herausforderung Bestand sensibilisieren und gemeinsam mit ihnen Ansätze und Pfade für ein zukunftstaugliches «Um- und Weiterbauen» ausloten.
Die Erkenntisse aus den drei Veranstaltungen sind in folgenden Beiträgen im News- und Mitgliederbereich zusammengefasst:
- Veranstaltung vom 07.10.2021 (Beitrag im Mitgliederbereich)
- Veranstaltung vom 11.05.2022 (Newsbeitrag und Beitrag im Mitgliederbereich)
- Veranstaltung vom 07.02.2023 (Newsbeitrag und Beitrag im Mitgliederbereich)
Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «austauschen & vernetzen»
RZU-Netzwerk Klimaanpassung und Innenentwicklung (2019–2024)
Die RZU lancierte im Frühjahr 2019 zusammen mit Infras GmbH das «Netzwerk Klimaanpassung und Innenentwicklung». Das Projekt wurde im Rahmen des Pilotprogramms «Anpassung an den Klimawandel» vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) unterstützt. Finanzielle Beiträge leisteten auch Grün Stadt Zürich und das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft.
Im Netzwerk wurden folgende Produkte erarbeitet: eine Webseite, eine Publikation (als PDF, ePaper oder gedruckte Broschüre) und eine Online- Datenbank mit Übersichten und zahlreichen Beispielen.
Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «austauschen und vernetzen»
Umsetzung PBG-Revision aufgrund der Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB) (2020–2021)
Die von der Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz (BPUK) verabschiedete interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB) trat am 26. November 2010 in Kraft. Der Kanton Zürich ist dem IVHB-Konkordat zwar nicht beigetreten, wird die Harmonisierung aber dennoch umsetzen. Dazu wurden auf den 1. März 2017 das Planungs- und Baugesetz (PBG) sowie verschiedene Verordnungen angepasst. Im Jahresprogramm 2019/20 erteilten die Mitglieder der RZU den Auftrag, die Erfahrungen der Gemeinden bei der Umsetzung der IVHB zu erheben. Die Erkenntnisse wurden im RZU-Mitgliederkreis kommuniziert, unter anderem mit einer Informationsveranstaltung, die am 28.01.2021 stattgefunden hat.
Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «austauschen und vernetzen»
Erfahrungsaustauschprozess «zusammen wirken» (2017–2018)
Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zur wirksamen Beteiligung und Kooperation in der Innenentwicklung
Ziele:
- Bereitschaft für einen kooperativen Modus der Planung wecken
- Missverständnisse klären bzgl. Partizipation, d.h. gezielt und bewusst beteiligen
- Differenzierungen schaffen bzgl. Situationen, Formaten, Begriffen
- Spielarten von Zusammenarbeit ergründen
Dokumentationen:
- 30. März 2017 «Aus Erfahrungen schöpfen»
- 5. Oktober 2017 «Von Beispielen lernen»
- 8. März 2018 «Arbeitsweisen erkennen»
Abgeschlossene Tätigkeiten im Bereich «austauschen und vernetzen»
Erfahrungsaustauschprozess «Zentrumsentwicklung»
(2015–2016)
Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zum Thema Zentralität und Zentrumsentwicklung
Ziele
- Aktuelle Tendenzen der Zentrumsbildung sichten
- Problemverständnis und Ansatzpunkte finden
- Beispiele mit Blick auf Herausforderungen analysieren und diskutieren
- Innovative Ansätze und Allianzen andenken
- Erfahrungsaustausch zwischen den Gemeinden der RZU fördern
Produkte:
- Veranstaltungsdokumentationen (Veranstaltung 1 - Veranstaltung 2 - Veranstaltung 3)
- EXPEDITION «Ortszentren» vom 14.09.2017: Erkenntnisse
- NZZ-Interview mit Angelus Eisinger (11.11.2015)
- Publikation «Lebendige Erdgeschosse» (pdf, 11mb)