Die Anpassung an den Klimawandel ist eine neue Aufgabe für die Städte und Gemeinden. Vielerorts ist es noch unklar, wer in der Verwaltung für diese Querschnittsaufgabe verantwortlich sein wird und woher die dafür nötigen Ressourcen stammen. Dies haben unter anderem die Diskussionen in der Begleitgruppe des RZU-Netzwerks Klimaanpassung und Innenentwicklung gezeigt. Eine inspirierende Initiative in diesem Zusammenhang stammt aus der Stadt Wädenswil. Sie hat die laufende Debatte über die Biodiversität genutzt, um eine neue Stelle einzurichten, die sich nun auch um Themen der Klimaanpassung kümmern soll.
Wie ist es dazu gekommen? Die Stadt Wädenswil hat es sich gemäss ihrer Webseite
zum Ziel gesetzt, «die hohe natürliche Vielfalt auf dem Gemeindegebiet
zu erhalten und zu fördern. Das Landschaftsentwicklungskonzept, die
Naturschutzverordnung, Vernetzungsprojekte und die
Freisetzungsverordnung sind dafür wichtige Instrumente». Im Hinblick auf
die Umsetzung dieser Ziele hat die Stadt Wädenswil 2020 eine neue
Sachbearbeitungsstelle für Biodiversität und Naturschutz eingerichtet.
Für die Einrichtung dieser Stelle hatten sich im Vorfeld Naturschutz-
und Nachhaltigkeitsorganisationen eingesetzt. In Zusammenarbeit mit
Vertreter*innen von politischen Parteien hatten sie im Oktober 2019
einen Bericht verfasst, um die Notwendigkeit einer Stelle «Naturschutz
und Biodiversität» in der Stadtverwaltung zu begründen. Darin werden der
Handlungsauftrag des Bundes und Kantons erläutert, eine Vollzugsanalyse
unternommen und der Einsatz finanzieller Ressourcen für den Naturschutz
und die Biodiversitätsförderung der Stadt Wädenswil mit dem Aufwand
anderer, ähnlich grosser Gemeinden verglichen.
Im Dezember
2019 hiess der Wädenswiler Gemeinderat die Kosten für die Einrichtung
der Stelle mit dem Budget 2020 gut und im Frühjahr 2020 konnte die
Stelle ausgeschrieben und besetzt werden. Gemäss Rita Newnam, Leiterin
Planen und Bauen und Raumplanung, kümmert sich der Sachbearbeiter auch
um Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Denn die Massnahmen im
Bereich von Biodiversität und Landschafts- und Grünraumplanung haben
zumeist auch positive Auswirkungen auf das Stadtklima und tragen dabei
zur Hitzeminderung und zur Aufnahme von Starkniederschlägen als
wichtigen Aufgabenstellungen im Hinblick auf eine klimaangepasste
Innenentwicklung bei.
Ein Hinweis der Geschäftsstelle RZU