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16. September 2022 | Fachtagungen

3. Schweizer Landschaftskongress vom 08.–09.09.2022: RZU, NNP und FLS führten eine Exkursion ins Naturnetz Pfannenstil durch

Am 08.09.2022 führte die RZU gemeinsam mit dem Naturnetz Pfannenstil (NNP) und dem Fonds Landschaft Schweiz (FLS) eine Exkursion ins Naturnetz Pfannenstil durch. Die Exkursion fand im Rahmen des 3. Schweizer Landschaftskongresses vom 8. – 9. September 2022 statt. Den Auftakt in die Exkursion bildeten zwei Kurz­inputs. Im ersten Vortrag erklärte Michel Bhend die Entstehung und die Struktur des FLS und erläuterte dessen vielfältige Tätigkeiten. Anschliessend schilderte Roger Strebel die Meilensteine, Tätigkeiten und Organisations­form des Naturnetzes und verwies auf dessen zahlreiche Geldgeber, unter ihnen auch der FLS.

Anschliessend besichtigten die rund 20 Teilnehmenden bei bestem Wetter und unter fachkundiger Leitung der beiden Bewirtschafter Nico Scacchi und Matthias Bürgi sowie Christian Wiskemann von quadra gmbh die ökologisch aufgewertete Parzelle nördlich des Stigelenweihers und den Rebberg Rütihof in Stäfa (vgl. Karte). Das kantonale Naturschutzgebiet Stigelenweiher (vgl. Karte) wurde 2016 im Rahmen eines regionalen Aktions­tages mit dem nahegelegenen Wald vernetzt. Dazu wurde eine Hecke mit über 400 einheimischen Sträuchern gepflanzt. Im Folgejahr wurde die gesamte, zwischen Weiher und Wald sich befindende Parzelle mit einer Blumenwiesen­ansaat aufgewertet und mit einem Obstgarten ergänzt. Vor diesem Hintergrund diskutierten die Teilnehmenden zu den grundsätzlichen Schwierigkeiten, die sich aus der Kombination Obstgarten / Ökowiese ergeben und erhielten direkt vom Bauern zahlreiche Praxistipps zur erfolgreichen Ansaat einer Blumenwiese. Ferner berichtete Nico Scacchi vom Vorkommen eines Wiesels im Gebiet des Stigelenweihers, was mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die strukturelle Aufwertung der Landschaft zurückzuführen ist. Der Rebberg Rütihof befindet sich im Reptilien-Aufwertungsgebiet des Naturnetzes Pfannenstil. Aus diesem Grund wurden in diesem südexponierten Rebhang in den vergangenen zehn Jahren mehrere Trockensteinmauern angelegt. Dadurch konnten für Reptilien wichtige besonnte Plätze und frostsichere Überwinterungs­möglichkeiten geschaffen werden. Da entsprechende Hänge auch ein grosses Potential für Trockenwiesen aufweisen, haben die Winzer entschieden, die steilste Rebparzelle nicht weiter zu bewirtschaften und stattdessen eine Trockenwiese anzulegen. Matthias Bürgi machte dabei darauf aufmerksam, dass derartige Lebensräume im Pfannenstil praktisch verschwunden sind, da sie entweder überbaut oder mit Reben bestockt sind. In der abschliessenden Diskussion kamen die Teilnehmenden auch noch in den Genuss eines Glases Riesling-Sylvaner.