Die Gotthardstrasse ist die zentrale Einkaufsstrasse in Thalwil. Sie ist sanierungsbedürftig und soll aufgewertet werden. Die Aufwertung wurde bereits im kommunalen Richtplan Thalwil von 2015 festgelegt. Nach der Annahme des Richtplans durch die Stimmberechtigten im Jahr 2015 erarbeitete die Gemeinde denn auch ein Projekt für eine Begegnungszone im Zentrum. In einer Begegnungszone gilt Tempo 20 und sie ist gestalterisch so ausgelegt, dass auch Kinder darauf spielen können. Bei der Projekt-Erarbeitung wurde die Bevölkerung in einem Mitwirkungsverfahren einbezogen. Doch die Vorlage scheiterte im Juni 2016 an der Urne. Ein ähnliches Anliegen verfolgte die Einzelinitiative «Begegnungszone Gotthardstrasse», über welche erst kürzlich, im März 2023, abgestimmt wurde. Die Idee wurde jedoch wiederum abgelehnt.
Unabhängig davon hat der Gemeinderat Ende 2022 das Projekt Gotthardstrasse wieder aufgenommen. Einerseits will er die Zielvorgaben aus dem kommunalen Richtplan zur «Aufwertung des Zentrumsraumes» umsetzen. Andererseits soll in den nächsten Jahren eine Leitung für den Wärmeverbund im Zentrum verlegt werden. Eine Abstimmung der beiden Projekte ist aus ökonomischer und ökologischer Sicht sinnvoll. Und damit die Aufwertung zu einem lebendigen Zentrum gelingt, soll sich die Stimmbevölkerung im Rahmen eines breit angelegten Mitwirkungsverfahrens sowohl zum Gestaltungskonzept als auch zum Bauprojekt äussern können.
Gemäss dem neu ausgearbeiteten Gestaltungskonzept, welches der Gemeinderat im Mai 2023 zur Vernehmlassung vorlegte, soll die Aufenthaltsqualität an der Gotthardstrasse durch mehr Sitzgelegenheit und breitere Trottoirs gesteigert werden. Durch eine Neuanordnung und Auslichtung der Parkplätze soll die Strasse übersichtlicher werden. Im zentralen Abschnitt soll die bereits beschlossene Tempo-30-Zone im Einbahnverkehr betrieben werden. Für Velos soll in die entgegengesetzte Richtung eine eigene Spur geschaffen werden, damit für sie die Strasse in beide Richtungen befahrbar bleibt. Mehr Bäume helfen, die Strasse im Sommer zu beschatten, zu kühlen und damit auch die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Schliesslich soll das Projekt so aufgebaut werden, dass die Strasse modular, entsprechend den zukünftigen Bedürfnissen, weiterentwickelt werden kann.
Ob das Gestaltungskonzept in der vorgeschlagenen Form auch von der Bevölkerung gutgeheissen wird, will der Gemeinderat durch eine frühzeitige und breite Mitwirkung abholen. Eine einfache Mitwirkung, zum Beispiel in Form einer Orientierungsversammlung oder öffentlichen Auflage, ist gemäss kantonalem Strassengesetz (StrG §13) vorgegeben. Der Thalwiler Gemeinderat plant aber einen weitergehenden Prozess. Das neue Gestaltungskonzept zur Sanierung und Aufwertung der Gotthardstrasse liegt vom 12. Mai bis 11. Juni 2023 öffentlich auf und kann auch elektronisch eingesehen werden. Die Stimmbevölkerung ist eingeladen, dazu per online-Formular oder per Post Stellung zu nehmen. Illustrationen, Möblierungen (Baumtröge, Bänke) und Plakate in der Gotthardstrasse zeigen auf, wie die Aufwertungen die Strasse verändern würden. An öffentlichen Spaziergängen wird das Vorhaben durch die zuständige Gemeinderätin erläutert. Die Informationen zum Projekt und zur Mitwirkung werden breit gestreut und finden sich auf der Gemeindehomepage, aber auch auf verschiedenen Sozialen Medien wie Instagram und LinkedIn.
Nach Ablauf der öffentlichen Auflage fliessen die Einwendungen aus der Bevölkerung nach Möglichkeit in die Überarbeitung des Konzepts ein. Ab Dezember 2023 ist dann die zweite öffentliche Auflage nach §16/17 Strassengesetz zum Bauprojekt geplant.
Weiterführende Informationen finden sich auf der Gemeindehomepage unter Aufwertung Gotthardstrasse. Ansprechperson für Fragen ist Andy Fellmann, Leiter DLZ Planung, Bau und Werke, Gemeinde Thalwil.
Ein Hinweis der Geschäftsstelle RZU