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15. November 2023 | Schaufenster Regionen, Städte und Gemeinden

Holzhochhaus im Trend: Auf dem Zwhatt-Areal in Regensdorf wächst ein beispielhaftes Projekt in die Höhe

Im Entwicklungsgebiet Bahnhof Nord bei Regensdorf-Watt entsteht die neue Areal-Überbauung Zhwatt. Auf einer Gesamtfläche von 39'000 m2 erstellt die Pensimo Management AG verschiedene Neubauten, mehr als 600 Wohnungen und rund 15'000 m2 Gewerbe- und Geschäftsflächen. Beim Zwhatt-Areal wird auf klimaangepasste Gestaltung, Hitzeminderung, zukunftsweisende Mobilitätslösungen und eine nachhaltige, weithin autarke Energie­versorgung gesetzt.

Nachdem Ende August 2022 die letzten Baubewilligungen für die erste Bauetappe rechtskräftig wurden, erfolgte der Baustart der ersten sieben Gebäude. Eines dieser Häuser ist das Holz-Hybrid-Hochhaus H1 von Boltshauser Architekten. Das Leuchtturmprojekt aus Schweizer Buche wird 75 Meter hoch und umfasst 156 Wohnungen sowie rund 770 m2 Geschäftsfläche. Der Erschliessungskern und die drei Sockelgeschosse des Hochhauses H1 sind aus Beton, die vorgefertigten Deckenelemente sind mit einer dünnen Betonplatte verbundene Holzrahmen und die tragenden Stützen und Unterzüge sowie die Fassade der 21 darüberliegenden Stockwerke werden aus Holzelementen aufgebaut. Dadurch spart die Trag­konstruktion des Hauses – im Vergleich zu einem herkömmlichen Massivbau – rund 20% oder 670 Tonnen CO2 und hat in der Erstellung eine 20 – 25% tiefere CO2-Bilanz. In den Wohnungen werden die Holzbalken sichtbar sein, was für eine hohe Behaglichkeit sorgt. Nicht zuletzt sorgen die Holzelemente für eine reduzierte Bauzeit, da mit den vorgefertigten Elementen jedes Geschoss in eineinhalb Wochen erstellt ist.

Bemerkenswert am H1 ist auch die Photovoltaikanlage an der Fassade: sie ist in Tannzapfenform als «Brise-Soleil» an der Fassade angebracht und besteht aus farbbeschichteten Solarmodulen. Zusammen mit der gross­flächigen Photovoltaikanlage auf dem Dach generiert diese einen Ertrag bis zu 155’000 kWh/a und deckt in der Bilanz den Strombedarf der Wohnungen zu ca. 36%.

Das Hochhaus H1 auf dem Zwhatt-Areal reiht sich in den gegenwärtigen Trend zu Holz-Hochhäusern ein. So wurde bereits 2019 im neuen Wiener Stadtteil Seestadt Aspern das HoHo Wien erbaut. Mit seinen 84 Metern ist es eines der höchsten komplett aus Holz gebauten Hochhäuser Europas. Und bereits ist in Aspern das nächste Hochhaus geplant: der Donaumarina Tower soll mit 113 Metern das weltweit höchste Holzhochhaus werden. Er ist wie das H1 in Regensdorf auch in Holz-Hybrid-Bauweise konzipiert. Der Tower löst mit seinen geplanten 113 Metern auch den Schweizer Anwärter auf das höchste Holzhaus der Welt ab: in Winterthur entsteht in der Lokstadt das Rocket mit dem dazugehörigen Sockelbau Tigerli. Mit 33 Geschossen und einer geplanten Höhe von knapp 100 m bleibt das Rocket aber zumindest das höchste Schweizer Holzhochhaus. Gleichzeitig wird dem Wiener Hochhaus bald das sich in Moment in Planung befindliche Atlassian HQ in Syndey mit 180 Metern den Rang ablaufen.