zurück

7. Oktober 2022 | Plattform RZU

Regionales Verkehrsmanagement im RZU-Gebiet: Resümee und Zusammenfassung zur Informationsveranstaltung

Im Januar 2022 führte die RZU eine Veranstaltung zum regionalen Verkehrsmanagement durch – mit Beiträgen der Vorstehenden und fachlich Verantwortlichen des Amts für Mobilität des Kantons Zürich (AFM) und der Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich (DAV).

Zu Beginn der Veranstaltung stellte Markus Traber (Chef AFM) die regionale Leitzentrale Verkehrsraum Zürich (RL VRZ) vor. Die RL VRZ ist eine 2008 gegründete Dachorganisation, die vom Kanton Zürich sowie den Städten Zürich und Winterthur getragen wird und eine Leistungsvereinbarung mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) über das operative Verkehrsmanagement auf den Nationalstrassen eingegangen ist. Mit der RL VRZ soll der Strassenverkehr über alle Strassenhierarchien hinweg regional behandelt werden. Alle beteiligten Akteure behalten jedoch explizit ihre jeweiligen Zuständigkeiten und Kompetenzen. Die Zusammenarbeit und Koordination erfolgt unter anderem durch Datenaustausch, abgestimmte Prozesse und gemeinsam formulierte strategische Grundsätze des Verkehrsmanagements. Im Anschluss erläuterte Arnd König (Abteilungsleiter Verkehrsplanung, AFM) grundlegende Prinzipien der regionalen Verkehrssteuerung und Projekte zum Verkehrs­management auf kantonaler Ebene.

Esther Arnet (Direktorin DAV) umriss das Verkehrsmanagement in der Stadt Zürich, das vielfältige, auf alle Verkehrsformen ausgerichtete Massnahmen beinhaltet. Die Massnahmen sollen die (lokale) Verkehrsabwicklung und den Verkehrsfluss verbessern sowie die Akzeptanz und das regelkonforme Verhalten zugunsten einer erhöhten Verkehrssicherheit fördern. Jürg Christen (Leiter Verkehrsmanagement, DAV) gab einen vertieften Einblick in diese Massnahmen, die Tücken der Verkehrsregelung und Erkenntnisse aus der Umsetzung. Er zeigte auf, dass eine sorgfältige Beobachtung der Verkehrssituation, die Fähigkeit zu frühzeitigem Eingreifen und regelmässiges Kalibrieren eine Grundvoraussetzung für effektives Verkehrsmanagement darstellen. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Verkehrssystem in fast jeder Situation funktionsfähig bleibt und sensible Gebiete geschützt werden können.

Insgesamt verdeutlichten die vier Referate, dass ein erfolgreiches Verkehrsmanagement auf einem längeren Prozess basiert. Im Prozess müssen die Verkehrssituationen regelmässig lokal beurteilt und Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung der Massnahmen gezogen und umgesetzt werden. Dabei gilt es jedoch, die Einsatz­gebiete und deren Grenzen sorgfältig festzulegen.

Die abschliessende Diskussion mit Referierenden und Teilnehmenden zeigte, dass das Thema Verkehrs­management im RZU-Gebiet nicht mehr nur für die Stadt Zürich relevant ist und ihre Systemgrenzen zunehmend an Bedeutung verlieren. Die Stadt und das Umland sollten vermehrt als ein verkehrlich zusammen­hängender (Gross-) Raum betrachtet und behandelt werden, wie dies bereits auf einigen Verkehrsachsen der Fall ist. Diese gesamträumliche Herangehensweise ist notwendig für eine effektive Steuerung des Strassen­verkehrs auf regionaler Ebene. Aktuell ist ausserhalb der Stadt Zürich jedoch das Wissen und die Einbindung des Verantwortlichen auf der kommunalen Ebene in die Planung und Umsetzung des Verkehrsmanagements noch gering, unter anderem weil die Städte und Gemeinden kein eigenes Verkehrsmanagement betreiben, sondern diese Aufgabe vom Kanton übernommen wird. In der Diskussion bestand Einigkeit darüber, dass das (regionale) Verkehrsmanagement weiterhin eine Herausforderung und Aufgabestellung für das gesamte RZU-Gebiet darstellen wird. Es soll dazu beitragen, dass die bestehenden Verkehrsinfrastrukturen im RZU-Gebiet möglichst effizient und umweltschonend genutzt werden können – gerade auch im Hinblick auf verschiedene laufende oder absehbare Trends und Entwicklungen, die erhebliche Folgen für das Verkehrssystem haben werden. Zu nennen sind etwa die Innenentwicklung, das Bevölkerungs- und Verkehrswachstum sowie gesellschaftliche und technologische Veränderungen wie etwa das automatisierte Fahren.

Im Mitgliederbereich der RZU-Website sind eine ausführliche Zusammenfassung und der Foliensatz zur Veranstaltung zu finden.