Die Veranstaltung Planen und Bauen im Untergrund vom 14.03.2024 bot Informationen zur planungsrechtlichen Ausgangslage, zum neuen kantonalen Leitungskataster sowie zum Bauen im Untergrund im Einklang mit dem Grundwasserschutz.
Die fast 40 Teilnehmenden aus dem RZU-Mitgliederkreis wurden zu Beginn von den Projektverantwortlichen Jimena Somoza und Matthias Meier vom Tiefbauamt Stadt Zürich durch das Seefeldquartier geführt. Dabei bekamen sie einen Einblick in die Komplexität der Installation von Fernwärmenetzen unter engen Quartierverhältnissen.
Im Anschluss an die Begehung gab es drei Inputreferate. Die Foliensätze zu diesen Referaten können im Mitgliederbereich der RZU-Webseite heruntergeladen werden. Zuerst gaben Michèle Bättig und Maren Peter, Projektleiterinnen RZU, einen Überblick zu den bestehenden planerisch-rechtlichen Grundlagen und den vielfältigen Nutzungen und Ressourcen im Untergrund. Natascha Podraza (ARE) stellte die neue Plattform «Leitungskataster Kanton Zürich» vor, welche offiziell im Mai 2024 aufgeschaltet wird. Das Leitungskatasterportal bietet eine vollständige Sicht auf alle Leitungen der Medien Wasser, Abwasser, Elektrizität, Fernwärme, Gas und Kommunikation. Zudem können die Kontaktangaben der Werke abgefragt und Daten in den gängigsten Formaten heruntergeladen werden. Zum Schluss informierte Natascha Torres (AWEL) über die diversen Herausforderungen hinsichtlich Grundwasserschutz, die beim Planen und Bauen im Untergrund bestehen. Dabei sprach sie über Bauten im sogenannten Gewässerschutzbereich Au, der die nutzbaren unterirdischen Gewässer sowie die zu ihrem Schutz notwendigen Randgebiete umfasst. In diesem Bereich dürfen Bauten nur mit einer gewässerschutzrechtlichen Ausnahmebewilligung erstellt werden. Ebenso setzte sie die Teilnehmenden über die Problematik der Versickerung des Strassenabwassers ins Bild. Strassenabwasser kann mit Russ, Abgaspartikeln und dem Abrieb von Pneus und Bremsbelägen belastet sein. Wegen der vielen Schadstoffe soll es nicht ungereinigt, z.B. in Baumrigolen, versickert werden. Sie präsentierte neue Ideen und Feldstudien zum gewässerschutzkonformen Umgang mit dem Strassenabwasser. Zudem wurden die Aktivitäten des Kantons im tieferen Untergrund vorgestellt (Stichworte: geologische Daten, Tiefe Geothermie und CO2-Einlagerung).
Die abschliessende Diskussionsrunde mit den Referierenden und den Teilnehmenden zeigt auf: das Thema ist relevant für die kommunale Planung und es gibt ganz konkrete Themen, welche die Gemeinden beim Bauen im Untergrund beschäftigten (z.B. Notwendigkeit für Unterbauungsziffer und Interessensabwägung der diversen Nutzungsansprüche). Es zeigte sich aber auch, dass gewisse Fragen unter den gegebenen (rechtlichen) Rahmenbedingungen noch nicht abschliessend beantwortet werden können. Vor diesem Hintergrund wird die RZU den Kontakt zu den Fachpersonen aus dem Mitgliederkreis sowie zum Fachkreis Untergrund und Raumplanung (FRU)
aufrechterhalten, die aktuellen Entwicklungen beim Planen und Bauen im Untergrund beobachten und den Mitgliederkreis über die Erkenntnisse informieren.