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19. April 2023 | Freizeitverkehr

Verkehrsverträgliche Erschliessung von Freizeit­hotspots im RZU-Gebiet – Erkenntnisse und Empfehlungen aus einer Projektarbeit der ZHAW

Der Freizeitverkehr ist der bedeutendste Verkehrszweck im Kanton Zürich. Sein Anteil beträgt 44% der gefahrenen Kilometer. Innerhalb des Freizeitverkehrs sind die Leute zu 60% mit dem MIV unterwegs, gut 30% benutzen den ÖV. Dies zeigen die aktuell zur Verfügung stehenden Daten aus dem «Mikrozensus Mobilität und Verkehr» von 2015. Der Freizeitverkehr ist in seinen Zielen jedoch sehr divers und schwer gesamthaft anzu­gehen. In einer Projektarbeit an der ZHAW analysierten die Studierenden Nicolas Faust und Constantin Koller deshalb die konkreten Auswirkungen des Freizeitverkehrs und die verkehrliche Erschliessung an verschiedenen Freizeithotspots im RZU-Gebiet. Unterstützt von der Geschäftsstelle RZU untersuchten sie Brennpunkte am Altberg, im Hardwald, am Lützelsee sowie am Türlersee. Sie befragten Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Gemeinden zum Mobilitätssystem und zu problematischen Aspekten rund um die einzelnen Freizeit­hotspots, unter anderem im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Biodiversität. Parallel dazu führten sie in Abstimmung mit den Gemeinden eine web­basierte Umfrage unter der Bevölkerung durch. Erhoben wurden Aussagen zur Häufigkeit der Besuche, zur Verkehrsmittelwahl und zu Problemen am Freizeithotspot.

Aus ihren Analysen leiteten Nicolas Faust und Constantin Koller Empfehlungen und einen Massnahmenkatalog zur (künftigen) Ausgestaltung von Freizeithotspots ab. Dieser Katalog soll dazu beitragen, die Attraktivität von Freizeithotspots zu steigern, den Autoverkehr zu reduzieren sowie den öffentlichen und den Fuss- und Velo­verkehr zu stärken. Beispielsweise empfehlen die Autoren die Einrichtung von (zusätzlichen) Sanitäranlagen oder weiteren Sitzgelegenheiten zur Attraktivitätssteigerung sowie das strikte Büssen von Wildparkierenden zur Eindämmung des Autoverkehrs. Zur Stärkung von ÖV bzw. Fuss- und Veloverkehr sollen «On-Demand-Angebote», wie etwa Rufbusse, eingeführt sowie separate Verkehrsflächen für Fussgänger und Velofahrer umgesetzt werden. Aufgrund des Zeitraums der Projektarbeiten an der ZHAW fanden die Befragungen im Spätherbst statt. Die spezifischen Probleme wie etwa die Nutzung der Seen mit Stand-Up-Paddles, die in den Sommermonaten verstärkt zu Tage treten, konnten deshalb nur in geringem Umfang herausgearbeitet werden.

Die beiden Autoren können hier direkt kontaktiert werden: Nicolas Faust und Constantin Koller.