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26. Oktober 2020 | Boden- und Wohnpolitik

Umfrage zur Boden- und Wohnpolitik unter RZU-Gemeinden – Ergebnisse in aller Kürze

Die RZU beschäftigt sich im Auftrag ihrer Mitglieder mit dem Thema kommunale Boden- und Wohnpolitik. Angesichts Bevölkerungswachstum und Innenentwicklung brauchen die Gemeinden Flächenreserven, unter anderem für öffentliche Bauten, Anlagen und Infrastrukturen und für die Sicherung eines vielfältigen und angemessenen Wohnungsangebots. Vor diesem Hintergrund hat die RZU im Frühsommer 2020 eine Umfrage zur kommunalen Boden- und Wohnpolitik durchgeführt, an welcher sich 41 der 68 RZU-Gemeinden beteiligt haben. Die Zusammenschau der Rückmeldungen liefert folgende Erkenntnisse:

  • Boden- und Wohnpolitik kennt einen «Stadt-Land-Gegensatz»: Die vom Bundesamt für Statistik klassifizierten «städtischen Gemeinden einer grossen Agglomeration» wiesen bei der Häufigkeit der bestätigten Herausforderungen, Themen und Praxiserfahrungen einen signifikant höheren Bezug zu boden- und wohnpolitischen Fragen auf. Ob der (quantitativ) nur halb so grosse thematische Bezug der 13 «peripheren» Gemeinden an geringeren Ressourcen, der schlankeren Verwaltung oder am geringeren Marktdruck auf die Boden- und Wohnungspreise und einem demnach geringeren Handlungsdruck liegt, konnte nicht abschliessend beantwortet werden.
  • Ein hohes Miet- und Bodenpreisniveau sowie Entwicklungsdruck werfen boden- und wohnpolitische Fragen auf: Die Seeregionen und das Glattal beschäftigen boden- und wohnpolitische Fragen am stärksten. Die Rangliste der am meisten angekreuzten Fragebögen wird von den drei bevölkerungs-stärksten ZPZ-Gemeinden angeführt. Mit drei Gemeinden ist auch die ZPG in den «Top10» vertreten, in welcher übrigens nur «städtische Gemeinden einer grossen Agglomeration» (BfS) zu finden sind.
  • Der Bedarf nach marktergänzendem Wohnungsangebot als Anlass zur aktiven Bodenpolitik: Ein breites Wohnungsangebot zeigte sich in der Umfrage als das am meisten beachtete Thema und gleichzeitig auch als Hauptgrund, sich als Gemeinde aktiv mit bodenpolitischen Fragen und Instrumenten zu beschäftigen.
  • Kein weiterer Ausverkauf von gemeindeeigenen Liegenschaften: Die Antworten bestätigten den schweizweit zu beobachtenden Trend, dass Gemeinden das ihnen gebliebene Land nicht noch zusätzlich schmälern möchten. Im Gegenteil, Exekutiven werden vom Parlament oder mittels Initiativen mit zusätzlichen Kompetenzen ausgestattet, um den Anteil öffentlichen Eigentums und damit ihren direkten Einfluss auf die Gemeindeentwicklung erhöhen zu können – besonders im Kontext der Innenentwicklung.

Die detaillierten Umfrageergebnisse sind für RZU-Mitglieder in einem Beitrag im passwortgeschützten Mitgliederbereich zugänglich.

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Foto: © RZU