Die aktuelle Planungsdebatte kreist gerne um Begriffe wie Testen, Experimentierräume, Mitwirkung oder Zwischennutzung. Dabei blickt sie sehnsüchtig auf «Leuchtturmprojekte» in Berlin, Kopenhagen oder Paris. Nun gibt es mitten in Schlieren mit der Pischte 52 ein Projekt, das vor unserer Haustüre all diese Aspekte in bemerkenswerter Weise vereint und dort «live» besichtigt werden kann. Die Pischte 52 ist ein 300 m langer stillgelegter Abschnitt der einst viel befahrenen Kantonsstrasse zwischen dem Stadtplatz und dem Stadtpark. Sie ist ein ungewöhnlicher Raum: Der Belag ist an der einen oder andere Stelle rissig, die immer noch deutlich sichtbaren Mittelstreifen und Strassenmarkierungen formen eine 8500 Quadratmeter grosse «Bühne auf Zeit». Die Stadt Schlieren stellt ihrer Bevölkerung und ihren Vereinen diese Bühne bis 2025 ohne viel Bürokratie zur Verfügung. Viele haben diese Chance bereits genutzt.
Ein von der Stadt angestellter «Kümmerer» hilft und berät bei Fragen und Problemen. Auf der Webseite gibt es ein zusätzliches Online-Forum. Der Prozess wird fachlich begleitet und liefert über das, was heute dort geschieht, hinaus Hinweise darauf, was künftig hier entstehen soll. So werden Strassenräume von einst zu gemeinsam getragenen Lebensräumen von morgen. Im Herbst 2020 hat die Regionale 2025 die Pischte 52 für die Projektschau im Jahr 2025 nominiert. Dies, weil das Projekt grosse Fortschritte mache und es als wegweisendes Projekt eine Vorbildstellung einnehme.