Lebendige Stadt-, Gemeinde- und Ortsteilzentren sind für eine zukunftsfähige kommunale Entwicklung von zentraler Bedeutung. Es handelt sich um Orte der Kommunikation und der Identifikation, an denen Menschen unterschiedlichen Tätigkeiten nachgehen und den Ort vielfältig nutzen. Diesen unterschiedlichen Ansprüchen an den öffentlichen Raum kann man insbesondere durch den Einbezug verschiedener Akteursgruppen gerecht werden. Dies verdeutlicht die BBSR-Online-Publikation 102/2024 «Multifunktionale Innenstadtentwicklung und Partizipationskultur» (pdf, 23.3mb), die in Zusammenarbeit mit complan und nexus erstellt wurde.
Die Studie beschreibt anhand von 15 Praxisbeispielen aus Deutschland das Spektrum informeller Aktivitäten, Projekte und Prozesse zur Beteiligung der interessierten lokalen Öffentlichkeit an der Entwicklung von Stadt-, Gemeinde- und Ortsteilzentren. Diese Beispiele wurden zu drei Beispielgruppen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten zusammengefasst:
- Partizipative Erarbeitung und Umsetzung von Strategien und Konzepten zur multifunktionalen Entwicklung der Innenstädte und Zentren (bspw. Wengenviertel, Innenstadt Ulm, Baden-Württemberg).
- Partizipative Entwicklung von konkreten Standorten als Beitrag zur Multifunktionalität in Innenstädten und Zentren (bspw. Haus der Statistik, Zentrumsbereichskern Alexanderplatz, Berlin).
- Etablierung partizipativer Strukturen zur kontinuierlichen Unterstützung der multifunktionalen Entwicklung von Innenstädten und Zentren (bspw. Stadtsalon Safari, Innenstadt Wittenberge, Brandenburg).
Darauf aufbauend wurden gruppenspezifische wie -übergreifende Empfehlungen für eine qualitätsvolle Partizipationskultur und die kommunale Praxis abgeleitet und im Abstract sowie im Kapitel zu Handlungsempfehlungen zusammengefasst.
Festgehalten wird, dass für eine multifunktionale Entwicklung von Stadt-, Gemeinde- und Ortsteilzentren eine gut strukturierte Dialog- und Partizipationskultur, welche die Zusammenarbeit verschiedener Akteursgruppen auf Augenhöhe ermöglicht, zentral ist. Deutlich wird, dass das aktive Engagement und die Motivation der Beteiligten für die Qualität des Prozesses wichtiger sind als der letztlich erreichte Grad der Partizipation.
(pdf, 23.3mb)