Die Städtekonferenz Mobilität hat vor kurzem den Bericht «Handlungsspielräume der Städte für eine klimaneutrale Mobilität» publiziert und diese an ihrem Herbstforum vorgestellt. In 47 Handlungsfeldern wird im Bericht aufgezeigt und exemplarisch illustriert, welche Kompetenzen, Akteure und Instrumente zur Umsetzung nötig sind und welche Wirkungen, aber auch Zielkonflikte die einzelnen Massnahmen mit sich bringen. Am Forum selbst haben Luzern, Basel-Stadt und Zürich ihre unterschiedlichen Strategien mit Blick auf eine klimaneutralere Mobilität vorgestellt. Der bemerkenswerteste Beitrag kam jedoch aus Lausanne. Auch da wird eine Strategie für eine zukunftsgerichtete, klimaneutrale Mobilität entworfen. Jedoch nutzte die Stadt das «Corona-Jahr» 2020 gleich auch dafür, einige der Massnahmen umzusetzen. Möglich wurde dies durch eine Sondergenehmigung des Kantons, welche den Kommunen erlaubte, ohne Einbezug der Bevölkerung Massnahmen schnell umzusetzen.
Was als temporäre Intervention begonnen hat, wird nun für eine längerfristige Umsetzung legalisiert – ganz unter dem Motto, was einmal steht, bleibt. Dazu gehören u.a. zum Beispiel die Erweiterung von 200 Restaurants und Bars auf Parkplätzen in sogenannten «Parklets» (und damit verbunden, die Abschaffung von fast 700 Parkplätzen), die Schaffung von 7.5 km Corona-Velowegen («Coronapistes»), teils auf Kosten einer Autospur, oder die Sperrung der Rue Centrale für die Erweiterung des Samstagmarkts – was bei der Lausanner Bevölkerung zuvor auf grossen Widerstand stiess und nun genauso grosse Beliebtheit erfährt. Zum Erfolg beigetragen hat sicher auch, dass die Stadt auf allfällige Beschwerden schnell reagierte und die kritisierten Interventionen soweit möglich anpasste.