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3. Juni 2021 | Klimaanpassung

Klimaangepasste Innenentwicklung – eine Web­seite, eine Publikation, eine Beispiel-Datenbank und sieben Kernbotschaften

Der Klimawandel ist bereits in vollem Gange. Gute Planung setzt deshalb Massnahmen für die Klimaanpassung um – bereits heute für morgen. Die RZU hat sich gemeinsam mit Myriam Steinemann von INFRAS und Fach­personen aus ihrem Mitglie­der­kreis intensiv mit der Klimaanpassung im RZU-Gebiet auseinandergesetzt. Entstanden sind dabei eine Projektweb­seite, eine Publikation und eine Online- Datenbank mit Übersichten und zahlreichen Beispielen.

RZU Titel Klimaangepasste Innenentwicklung

Publikation «Klimaangepasste Innenentwicklung» (als PDF, als ePaper oder als gedruckte Broschüre erhältlich)

Abbildung: © RZU

RZU_Datenbank_Klimaangepasste_Innenentwicklung

Datenbank zur Klimaanpassung mit thematischen Übersichten und zahlreichen Umsetzungsbeispielen

Abbildung: © RZU

Sieben Kernbotschaften zur klimaangepassten Innenentwicklung fassen das Wichtigste zusammen:

1) Klimaanpassung und Innenentwicklung sollten zusammen gedacht werden – es lohnt sich für die Lebens­qualität, für die Biodiversität, für die ästhetisch-städtebaulichen Qualitäten und für das «Portemonnaie». Denn wenn man beide Bereiche frühzeitig zusammendenkt, können Anpassungsmassnahmen häufig effizienter und kostengünstiger umgesetzt werden.

2) Die klimaangepasste Weiterentwicklung des «Bestands» ist zentral, denn im RZU-Gebiet findet die zu­künftige Entwicklung nicht auf der grünen Wiese oder auf Industriearealen, sondern im bereits bebauten oder genutzten Gebiet statt. Deshalb müssen auch Eigentümer*innen für die Klimaanpassung gewonnen werden.

3) Stadtbäume haben oberste Priorität, denn sie kühlen das Stadtklima durch Beschattung und Verdunstung, sie nehmen Niederschlagswasser auf und sie können Starkwinde abschwächen. Ausserdem reduzieren sie den CO2-Gehalt in der Luft und tragen zu einer guten Luftqualität und zu qualitätsvollen Räumen im dicht(er) über­bauten Gebiet bei.

4) Es braucht einen Paradigmenwechsel beim Umgang mit dem Wasser. In Zukunft soll Regenwasser nicht mehr möglichst schnell über die Kanalisation abgeleitet, sondern im Stadtkörper zurückgehalten werden. Damit steht mehr Wasser für die Bewässerung und die Kühlung während Hitzeperioden zur Verfügung. Starknieder­schläge können wie in einem Schwamm zurückgehalten und dadurch langsamer und ohne Schäden abgeleitet werden.

5) Die Klimaanpassung entscheidet sich auch im Untergrund. So brauchen etwa Bäume genügend Volumen für die Durchwurzelung. Und für die Aufnahme von Oberflächenwasser muss die Bodenschicht genügend mächtig und nicht zu stark verdichtet sein.

6) Städte und Gemeinden können die klimaangepasste Innenentwicklung umsetzen – bereits jetzt! Es besteht bereits heute ein breites Spektrum an Handlungs- und Umsetzungsmöglichkeiten. Etwa indem Vorgaben zur Klimaanpassung in Richtpläne und Bau- und Zonenordnungen aufgenommen oder direkt Anpassungsmassnahmen umgesetzt werden.

7) Die klimaangepasste Innenentwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe – deshalb müssen alle Akteure ins Boot geholt werden. Eine klimaangepasste Innenentwicklung braucht das Engagement von allen: von Politiker*innen über Fachplanende, von Gemeindemitarbeitenden über Grundeigentümer*innen bis hin zu Akteur*innen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Sie alle müssen für das Thema sensibilisiert und «gewonnen» werden.

Konkrete Beispiele und thematische Übersichten zu den sieben Kernbotschaften sind in der Publikation (als PDF, ePaper oder gedruckte Broschüre) und in der Online-Datenbank zu finden. Alle Materialien stehen ab sofort unter folgender Adresse bereit: www.rzu.ch/klimaanpassung

Der Newsbeitrag von INFRAS zum Launch ist hier zu finden. Ein begleitender Netzwerkanlass der RZU zur klimaangepassten Innenentwicklung findet infolge Corona erst am 9. September 2021 von 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr im Volkshaus Zürich statt – mit anschliessendem Apéro. Bitte vormerken!

Das Netzwerk Klimaanpassung und Innenentwicklung war ein Projekt im Rahmen des "Pilotprogramms An­pas­sung an den Klimawandel" und wurde vom Bundesamt für Umwelt BAFU, Grünstadt Zürich und dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich (AWEL) unterstützt. Vielen Dank!