Insekten spielen eine tragende Rolle in fast allen Ökosystemen. In der Schweiz sind knapp 30'000 Insektenarten bekannt. Insekten dienen als Nahrungsquelle unter anderem für Fische, Fledermäuse oder Vögel und halten die Ausbreitung von Schädlingen im Zaum. Sie tragen zur Zersetzung und Umwandlung von organischem Material und zur Bodenfruchtbarkeit bei und dienen der Verbreitung von Pflanzensamen. Daneben leisten sie einen substanziellen Beitrag bei der Bestäubung von Nutzpflanzen. Letztlich haben die Insekten auf Grund ihrer faszinierenden Vielfalt an Formen und Farben aber auch einen hohen intrinsischen Wert.
Die Situation der Insekten in der Schweiz ist jedoch besorgniserregend, wie Forschende im jüngst veröffentlichten Bericht Insektenvielfalt in der Schweiz schreiben. Sie haben die verfügbaren Daten der Roten Listen, von Monitoringprogrammen und Studien analysiert. Demnach gingen Vielfalt und Grösse der Insektenbestände vor allem im Mittelland stark zurück, mittlerweile ist das aber auch im Jura und in den Alpen zu beobachten. Die Gründe dafür sind vielfältig und komplex. Im Fokus stehen insbesondere der Verlust von Lebensräumen und deren Vernetzung, die Verknappung der Nahrungsressourcen, Stickstoffeintrag, das Ausbringen von Pestiziden und die intensive Bodennutzung.
Als Massnahme zur Erhaltung und Förderung der Insektenvielfalt in der Schweiz schlägt die Studie ein Zwölf-Punkte-Programm
vor. Der Raumplanung kommt dabei insbesondere bei Punkt 2: «Lebensräume aufwerten, vernetzen und neu schaffen» eine Rolle zu, indem sie Voraussetzungen schaffen kann für die Wiederherstellung verloren gegangener und die Schaffung neuer Lebensräume. Daneben kann sie wichtige Beiträge leisten hinsichtlich der Förderung der Biodiversität in den Siedlungen und der Information und Sensibilisierung der Bevölkerung.
Ein Hinweis der Geschäftsstelle RZU