Seit Frühjahr 2020 führen die RZU und ihre Mitglieder das Modellvorhaben Strategie RZU-Gebiet 2050 durch. An der Online-Veranstaltung vom 26.11.2020 berichteten Prozessbeteiligte aus der «Werkstatt 2050». Die RZU zieht folgendes Resümee aus der Veranstaltung mit insgesamt 66 Teilnehmenden: der Prozess ist auf gutem Weg, aktuell befindet er sich in der Phase einer «ernsthaften Offenheit». Zentral für das Gelingen des Prozesses wird ein integratives, breit abgestütztes Vorgehen unter Einbezug von externen Fachleuten, Stakeholdern und Interessengruppen sein. Denn das Ziel ist eine «robuste» Strategie für das RZU-Gebiet bis ins Jahr 2050 – eine Strategie, die Wirkung entfaltet und umgesetzt wird. Auf dem Newsportal www.rzu.ch/2050-news wird in Zukunft regelmässig über den Prozess informiert. Der nächste Meilenstein ist der «Konvent 2050» vom 1. Juli 2021. An dieser Veranstaltung werden die Delegierten und der Vorstand der RZU die Schlüsselthemen der räumlichen Entwicklung bestimmen, die im weiteren Prozess vertieft behandelt werden sollen.
Zusammenfassung und Resümee
RZU-Direktor Angelus Eisinger leitete in die Online-Veranstaltung vom 26.11.2020 ein. Die «Strategie RZU-Gebiet 2050» wird breit abgestützt im RZU-Mitgliederkreis erarbeitet, unter regelmässigem Einbezug von externen Expert*innen und Stakeholdern. Wichtig ist, dass sie kein «Papiertiger» wird, da ihr eigentliches Ziel die Umsetzung ist, zum Beispiel bei der Aktualisierung der regionalen Richtpläne, bei der Erarbeitung von gemeinsamen Positionen und Haltungen zu wichtigen Themen wie etwa dem automatisierten Fahren oder im Rahmen von ganz konkreten Pilotprojekten. Auf die Einleitung von Angelus Eisinger folgte ein «digitales Panelgespräch» mit fünf erfahrenen Planer*innen und Politiker*innen, die am RZU-Strategieprozess beteiligt sind: Doris Meier-Kobler (Gemeindepräsidentin Bassersdorf, Kantonsrätin), Barbara Schaffner (Mitglied RZU-Vorstand, Gemeindepräsidentin Otelfingen, Nationalrätin), Urs Meier (Regionalplaner ZPG und ZPZ, Planpartner), Ute Schneider (KCAP) und Matthias Thoma (EBP). Moderator Roman Dellsperger befragte sie zu ihren Erfahrungen und Eindrücken zum bisherigen Prozess. Abschliessend holte Roman Dellsperger Fragen und Kommentare aus dem «Online-Publikum» ein. Im Verlauf der Veranstaltung hatten alle Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Wünsche für das RZU-Gebiet via «Chat» einzubringen. Daraus ist die unten abgebildete «Wunsch-Wolke» für das RZU-Gebiet im Jahr 2050 entstanden.
Die RZU zieht folgendes Resümee aus dem Online-Panel und der Frage- und Diskussionsrunde:
- Der Strategieprozess befindet sich aktuell in der Phase einer «ernsthaften Offenheit» (Matthias Thoma). Im Prozess werden neue und unkonventionelle Methoden angewendet – ganz im Sinne des Modellvorhaben-Programms des Bundes. Es hat sich gezeigt, dass damit der Horizont geöffnet werden kann und neue Themen ins Blickfeld geraten.
- Fachliche Expertise, politisches Verständnis, strategische Weitsicht, Erfahrungswissen und jugendlichen Elan – der Strategieprozess 2050 braucht alle diese Elemente, damit die resultierende Strategie inhaltlich möglichst «robust» wird und Wirkung entfalten kann. Die RZU und ihre Mitglieder dürfen sich dabei auch nicht scheuen, sich im Prozess einen «Spiegel vorhalten» zu lassen (Angelus Eisinger) – zum Beispiel von den heutigen Jugendlichen, deren Zukunft von gegenwärtig getroffenen Entscheidungen abhängt oder von wirtschaftlichen Akteuren, die von planerischen Vorstellungen und Entscheidungen betroffen sind.
- Der Strategieprozess kommt gerade «zum richtigen Zeitpunkt» (Angelus Eisinger). Die Corona-Pandemie hat verdeutlicht, dass sich in vielen Bereichen gerade eine «neue Normalität» (Urs Meier) entwickelt, die für die weitere Entwicklung im Blick zu behalten sind. Zum Beispiel wurde der laufende Trend in Richtung Homeoffice und digitalen Zusammenarbeitsformen von der Pandemie nicht ausgelöst, aber verstärkt – mit Folgewirkungen unter anderem auf die Nachfrage nach Büroflächen oder die Mobilität zwischen Arbeits- und Wohnplatz.
- Im Strategieprozess erscheinen bereits erste Konturen für das zukünftige RZU-Gebiet. Das RZU-Gebiet sollte in Zukunft als ein zusammenhängender Raum gedacht und behandelt werden. «Stadt und Hinterland werden in einem kontinuierlichen Austausch» stehen (Ute Schneider). Trotz dieser gesamtheitlichen Perspektive soll es auch in Zukunft «keinen Einheitsbrei» (Barbara Schaffner) geben. Es wird auch in Zukunft Räume mit unterschiedlichen Merkmalen und Qualitäten geben – von urban bis ländlich geprägten Gebieten. Die entstehenden Leitvorstellungen sollten im Verlaufe des Prozesses in einer «guten und sinnstiftenden Geschichte» (Doris Meier-Kobler) über das zukünftige RZU-Gebiet zusammengefasst werden. Ein solches «Narrativ» ist eine wichtige Grundlage dafür, dass die Strategie verstanden und umgesetzt werden wird.
- Hinsichtlich Kommunikation ist es wichtig, dass der Mitgliederkreis, die Fachwelt und die interessierte Öffentlichkeit regelmässig über den Prozess und die Erkenntnisse informiert werden. Wie Angelus Eisinger ausführte, sind in diesem Zusammenhang verschiedene Kanäle angedacht, die auf das jeweilige Zielpublikum abgestimmt sind. Unter anderem sind Beiträge auf der Webseite, in Fachjournalen oder in Zeitungen geplant. Alle Informationen zum Prozess sind auf dem Newsportal www.rzu.ch/2050-news zu finden.