Die RZU erhielt im Jahresprogramm 2019/20 den Auftrag, sich vertiefend mit dem Thema «Gewerbe in Zukunft» auseinanderzusetzen. Das Gewerbe steht unter anderem vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Strukturwandels in einem Wettbewerb mit Dienstleistungen und Wohnen um günstige Flächen und Bauland. Die Raumplanung begegnet dieser Situation durch die Förderung von Gewerbeflächen z.B. durch Mindestanteile. Vielerorts übersteigt das dadurch entstehende Flächenangebot die Nachfrage. Standort- und Projektentwicklung sind daher gefragt, diesen Überkapazitäten innovativ zu begegnen.
Das Gewerbekonzept im Quartier «Zwicky Süd» im Grenzraum von Wallisellen und Dübendorf ist ein gutes Beispiel dafür: Drei Bauträger teilten die Überzeugung, dass das Wohnquartier eine eigene Quartierversorgung braucht und das Funktionieren (gewerblicher) Erdgeschosse kein Selbstläufer ist. Sie waren sich einig, dass Konzeption, Vermarktung und Bewirtschaftung abgestimmt erfolgen sollte, um Synergien zu ermöglichen und unnötige Konkurrenzen auszuschliessen. Grundlegende Fragen zur lokalen und regionalen Angebotssituation wurden beantwortet, Nachfragepotenziale ermittelt sowie Kernnutzungen und eine gastronomische Grundausstattung definiert. Wesentlich war auch ein übergeordneter Nutzungsmix über Cluster, welche identitätsstiftend wirken und Kooperationen unter den Gewerbetreibenden ermöglichen. Die Cluster wurden an die sich immer wieder ändernden Rahmenbedingungen angepasst, ohne jedoch die Kernelemente aus den Augen zu verlieren. Wesentliche Hinweise aus Zwicky-Süd sind die Notwendigkeit von Allianzen, eine der jeweiligen Lage entsprechende starke Idee sowie die Strategie der Clusterbildung.
Weitere Informationen zum Gewerbe im Quartier «Zwicky Süd» sind auf dieser Webseite zu finden.