Im Dossierthema Mobilität in Zukunft setzt sich die RZU mit Trends und Entwicklungen im Bereich Mobilität auseinander, die für das RZU-Gebiet und den RZU-Mitgliederkreis relevant sind. Ein prägender Trend wird das automatisierte Fahren (aF) sein. Es hat das Potenzial, unsere Mobilitäts- und Raumentwicklung grundlegend zu verändern. Das aF wird die Verkehrsmittel, ‑infrastrukturen und Fortbewegungsgewohnheiten und darüber hinaus auch die Raumstrukturen und Standortqualitäten verändern. Gemäss heutiger Einschätzung wird sich das aF nicht von heute auf morgen, sondern in einer langen «Übergangsphase» schrittweise etablieren.
Vor diesem Hintergrund hat die RZU im Sommer das Projekt räumlich-differenzierte Auswirkungen des automatisierten Fahrens lanciert. Finanzielle Unterstützung leisten das Bundesamt für Strassen ASTRA (im Rahmen der Forschung im Strassenwesen des UVEK), das Amt für Mobilität des Kantons Zürich sowie das Tiefbauamt der Stadt Zürich. Die RZU führt das Projekt zusammen mit dem Forschungsbereich für Verkehrssystemplanung (move) und dem future.lab
der TU Wien und der Austriatech durch. Es konzentriert sich auf die Auswirkungen des automatisierten Fahrens in der sogenannten «Übergangsphase», in der das aF voraussichtlich auf einzelne Abschnitte des Strassennetzes begrenzt sein wird, die sich abhängig von der technologischen Reife der automatisierten Fahrzeuge vergrössern werden. Anhand von ausgewählten Gebietstypen im RZU-Gebiet wird das RZU-Projekt das Szenario der Übergangsphase und dessen Auswirkungen auf die Raumnutzung und den Verkehr analysieren: In dieser dynamischen Phase werden voraussichtlich zahlreiche Angebotsformen des automatisierten Fahrens möglich, aber nur fragmentiert im Siedlungsraum verfügbar sein. Dies wird zeitgleich bereits erste räumliche Wirkungen zeitigen. Möglich wären etwa ein reduzierter Parkplatzbedarf oder auch eine gesteigerte Standortattraktivität peripherer Gebiete sowie neue Potenziale für die Innenentwicklung.
Die RZU-Mitglieder werden von dieser differenzierten Analyse der Auswirkungen des automatisierten Fahrens in der Übergangszeit profitieren. Sie wird wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Raum- und Verkehrspolitik im RZU-Gebiet liefern und die Erreichung bestehender raumplanerischer Zielsetzungen unterstützen. Zusammen mit den Arbeiten im Rahmen der Strategie RZU-Gebiet 2050 ergibt sich damit für die Akteure im RZU-Gebiet die Gelegenheit, frühzeitig Haltungen und Positionen zu den räumlichen Auswirkungen des automatisierten Fahrens zu entwickeln sowie geeignete Handlungsmöglichkeiten und Steuerungsmassnahmen zu identifizieren.